Behandelter Abschnitt 2Chr 18,28-34
Verse 28–34 | Ahabs Tod
28 Und der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, zogen hinauf nach Ramot-Gilead. 29 Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Ich will mich verkleiden und in den Kampf ziehen, du aber lege deine Kleider an. Und der König von Israel verkleidete sich, und sie zogen in den Kampf. 30 Der König von Syrien hatte aber seinen Obersten der Wagen geboten und gesagt: Ihr sollt weder gegen einen Geringen kämpfen noch gegen einen Großen, sondern nur gegen den König von Israel. 31 Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen (denn sie sprachen: Das ist der König von Israel!), da umringten sie ihn, um zu kämpfen; und Josaphat schrie; und der HERR half ihm, und Gott lenkte sie von ihm ab. 32 Und es geschah, als die Obersten der Wagen sahen, dass er nicht der König von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab. 33 Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl und traf den König von Israel zwischen den Befestigungen und dem Panzer. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um und führe mich aus dem Heerlager hinaus, denn ich bin verwundet. 34 Und der Kampf nahm überhand an jenem Tag, und der König von Israel blieb aufrecht stehen im Wagen, den Syrern gegenüber, bis zum Abend; und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs.
Trotz der klaren Prophezeiung Michas zieht Josaphat mit in die Schlacht (Vers 28). Josaphat ist so verstrickt, dass er sogar auf Ahabs Rat hin erkennbar als König in die Schlacht zieht, während Ahab sich selbst verkleidet (Vers 29). Damit zeigt Josaphat an, dass er wie der König von Israel ist. Er gibt seine eigene Identität preis und ist für die Menschen der „Welt“ der König von Israel. Deshalb konzentriert sich der Feind auf ihn. Der König von Syrien hat den Befehl gegeben, sich um nichts und niemanden zu kümmern, außer um den König von Israel (Vers 30). Er ist das Ziel des
Kampfes. Als sie Josaphat sehen, denken sie, er sei der König Israels (Vers 31a). Sie umzingeln ihn, um ihn zu bekämpfen.
Dann geschehen zwei Wunder. Das erste ist, dass Josaphat auf wundersame Weise gerettet wird, und das zweite ist, dass Ahab auf wundersame Weise getötet wird. Josaphat wird gerettet, weil er den HERRN anruft, ihm zu Hilfe zu kommen (Vers 31b). Not lehrt beten. Der HERR hilft ihm und wendet die Feinde von ihm ab, indem Er ihnen zeigt, dass er nicht der König von Israel ist (Vers 32). Josaphat wird aus reiner Gnade befreit. David hat die gleiche Erfahrung gemacht. Auch er ist einmal vom HERRN aus einer Schlinge befreit worden, in die er sich selbst auf der Flucht vor Saul begeben hat (1Sam 27,1-3; 29,9-11).
Ahab stirbt, wie Gott gesagt hat. Seine Verkleidung war natürlich vergeblich. Ein Mann schießt, ohne zu wissen, dass er seinen Pfeil auf Ahab richtet, seinen Pfeil auf Ahab ab (Vers 33). Es ist nicht korrekt anzunehmen, dass der Mann einfach wahllos schießt. So etwas tut ein Soldat nicht. Seine „Unschuld“ besteht darin, dass er keine Ahnung hat, dass er Ahab als Ziel seines Pfeils gewählt hat. Der Pfeil „traf den König von Israel zwischen den Befestigungen und dem Panzer“.
Josaphat bleibt trotz seiner auffälligen königlichen Kleidung bewahrt, die ihn zum Ziel des Feindes machte; Ahab stirbt trotz seiner unscheinbaren Rüstung, durch die er der Aufmerksamkeit des Feindes zu entkommen hoffte. Wer kann denen schaden, die von Gott beschützt werden? Und wer oder was kann diejenigen schützen, die Gott töten will?
Ahab erkennt seine Situation und befiehlt, ihn aus dem Kampf herauszubringen, um seine Wunde zu versorgen. Dies scheint jedoch wegen des andauernden Kampfes nicht zu gelingen (Vers 34). Er ist gezwungen, im Kampf zu bleiben, und verblutet langsam. Mit dem Sonnenuntergang geht auch sein Leben unter, und er stirbt. Ahab wird hier nicht mehr weiter erwähnt. Hier geht es um Josaphat.