Behandelter Abschnitt 2Chr 11,13-17
Verse 13–17 | Rehabeam wird gestärkt und befestigt
13 Und die Priester und die Leviten, die in ganz Israel waren, stellten sich aus allen ihren Gebieten bei ihm ein. 14 Denn die Leviten verließen ihre Bezirke und ihr Besitztum und zogen nach Juda und nach Jerusalem; denn Jerobeam und seine Söhne hatten sie aus dem Priesterdienst des HERRN verstoßen, 15 und er hatte sich Priester bestellt zu den Höhen und zu den Böcken und zu den Kälbern, die er gemacht hatte. 16 Und ihnen folgten aus allen Stämmen Israels die, die ihr Herz darauf richteten, den HERRN, den Gott Israels, zu suchen; sie kamen nach Jerusalem, um dem HERRN, dem Gott ihrer Väter, zu opfern. 17 Und sie stärkten das Königreich Juda und befestigten Rehabeam, den Sohn Salomos, drei Jahre lang; denn drei Jahre lang wandelten sie auf dem Weg Davids und Salomos.
Genau wie Rehabeam ist auch Jerobeam mit der Befestigung seines Königreiches beschäftigt, aber seine Befestigung besteht in der Einführung seiner eigenen Religion. Das treibt die wahren Priester und Leviten aus ganz Israel zu Rehabeam (Verse 13.14). Sie gehen zu Rehabeam, weil der Tempel in Jerusalem steht. Das zieht sie an.
In der Christenheit erleben wir dies, wenn die wahren Priester und Diener des Wortes an den Ort gehen, wo sich die Gemeinde um den Herrn Jesus versammelt. Diese Gläubigen verlassen eine (sektiererische oder liberale) Gemeinschaft, weil dem Wort Gottes nicht gehorcht wird. Sie folgen dem Ruf: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht empfangt von ihren Plagen“ (Off 18,4b).
Die Priester und Leviten werden ermutigt oder innerlich gedrängt, Jerobeam zu verlassen, weil er eine alternative Religion gegründet hat (Vers 15). Er führte diese Ersatzreligion ein, um so dem Grenzübertritt der Bewohner der zehn Stämme zu den beiden Stämmen vorzubeugen. Für diejenigen, die es bequem haben wollen, ist es nicht nötig, den ganzen Weg nach Jerusalem zu gehen.
Jerobeam hat seine eigenen ausgewählten und ernannten Priester. In einer solchen Situation ist es für echte Priester unmöglich zu bleiben. Wie könnten sie sich an der eigenmächtigen Religion Jerobeams beteiligen und sie auf diese Weise unterstützen? Wir sehen Jerobeams Handlungen und die Reaktion des Volkes Gottes darauf in der Kirchengeschichte. Während der Reformation blieben viele in der römisch-katholischen Kirche, im Götzendienst, im Dienst von und an Dämonen. Andere verabschiedeten sich und verlangten nach echtem Dienst für Gott. Nach der Degeneration im Protestantismus gingen daraus wieder Leute aus dem Volk Gottes heraus, um zu sehen, wo sie ihren priesterlichen Dienst in der von Gott gewünschten Weise ausüben können.
Nicht nur Priester und Leviten aus Israel kommen zu Rehabeam, sondern auch gewöhnliche Israeliten (Vers 16). Sie haben jedoch eine wunderbare Eigenschaft: Sie haben sich von ganzem Herzen der Suche nach dem HERRN verschrieben. Solch ein Herz wird von nichts zurückgehalten und sucht dorthin zu gelangen, wo Er ist. Diese Israeliten sind eine starke Unterstützung für Rehabeam. Leider hält die Wirkung dieser Stärkung nur drei Jahre an (Vers 17).
Die Stärkung ist nicht nur zahlenmäßig, sondern auch inhaltlich. Diese Menschen haben einen hohen Preis bezahlt, um dorthin zu gelangen, wo der HERR wohnt. Ihre Hingabe an Ihn hat sich gezeigt und hat auch seine erbauliche Wirkung auf diejenigen, die bereits dort sind. Gläubige, die einen Preis bezahlt haben, zum Beispiel in Form von Unverständnis bei Familienmitgliedern, sind oft mehr von der Besonderheit des Zusammenkommens im Namen des Herrn Jesus überzeugt als diejenigen, die von klein auf damit vertraut sind.