Behandelter Abschnitt 2Kön 20,12-19
Verse 12–19 | Die Gesandtschaft aus Babel
12 Zu jener Zeit sandte Berodak-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia; denn er hatte gehört, dass Hiskia krank gewesen war. 13 Und Hiskia hörte sie an, und er zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus: das Silber und das Gold und die Gewürze und das kostbare Öl und sein ganzes Zeughaus und alles, was sich in seinen Schätzen vorfand; es gab nichts in seinem Haus und in seiner ganzen Herrschaft, was Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte. 14 Da kam Jesaja, der Prophet, zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt? Und woher sind sie zu dir gekommen? Und Hiskia sprach: Aus fernem Land sind sie gekommen, von Babel. 15 Und er sprach: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Und Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist; es gibt nichts in meinen Schätzen, was ich ihnen nicht gezeigt hätte. 16 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort des HERRN! 17 Siehe, es kommen Tage, da alles, was in deinem Haus ist und was deine Väter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrig bleiben, spricht der HERR. 18 Und von deinen Söhnen, die aus dir hervorkommen werden, die du zeugen wirst, wird man nehmen, und sie werden Hofbeamte im Palast des Königs von Babel sein. 19 Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast; und er sprach: Nicht wahr, es wird Frieden und Bestand sein in meinen Tagen?
In Vers 12 hören wir zum ersten Mal in der Geschichte Israels von Babel. Babel ist noch keineswegs eine Weltmacht. Der König von Babel hat von der Krankheit und Heilung Hiskias gehört. Das ist der Grund für ihn, Hiskia zu besuchen. Dem König von Babel geht es jedoch nicht um die Krankheit Hiskias. Es gibt einen politischen Grund für seinen Besuch. Er will versuchen, Hiskia zu seinem Verbündeten zu machen, um mit ihm gegen Assyrien zu kämpfen.
Dieser Besuch wird zu einer Falle für Hiskia. Er fühlt sich durch diesen Besuch geschmeichelt. Geblendet von dem hohen Besuch vergisst er den HERRN. Er zeigt der Delegation aus Babel alles, was er in seinem Haus hat, all seine Schätze. Das muss doch wohl Eindruck bei dieser Delegation machen. Er sagt kein Wort über den HERRN und das Wunder, das Er an ihm getan hat. Er schweigt über den, der die Todesangst von ihm weggenommen hat und den er dadurch als den Gott der Auferstehung kennengelernt hat.
Nachdem Hiskia die Fragen von Jesaja beantwortet hat, kündet Jesaja das Gericht über alles, was Hiskia präsentiert hat, an. Er sagt voraus, dass alles weggenommen und nach Babel gebracht wird. Nicht nur Dinge werden weggeschafft werden, sondern auch Menschen. Seine Nachkommen werden nach Babel gebracht, um als Höflinge des Königs von Babel zu dienen. Hier hören wir die erste Ankündigung in der Schrift über die Wegführung der beiden Stämme nach Babel.
Hiskia beugt sich unter dieses Urteil. Er akzeptiert, dass der HERR dies tut. Dabei drückt er mit einem gewissen Gefühl der Dankbarkeit für die unverdiente Gnade den Gedanken aus, dass dieses Gericht zu seinen Lebzeiten nicht stattfinden wird.