Behandelter Abschnitt 2Kön 10,18-28
Verse 18–28 | Die Diener des Baal werden ausgerottet
Und Jehu versammelte das ganze Volk und sprach zu ihnen: Ahab hat dem Baal ein wenig gedient, Jehu will ihm viel dienen. 19 Und nun, ruft alle Propheten des Baal, alle seine Diener und alle seine Priester zu mir; kein Mann werde vermisst! Denn ich habe ein großes Schlachtopfer für den Baal. Keiner, der vermisst wird, soll am Leben bleiben! Jehu handelte aber mit Hinterlist, um die Diener des Baal umzubringen. 20 Und Jehu sprach: Heiligt dem Baal eine Festversammlung! Und man rief sie aus. 21 Und Jehu sandte in ganz Israel umher. Da kamen alle Diener des Baal; keiner blieb übrig, der nicht gekommen wäre. Und sie gingen in das Haus des Baal, und das Haus des Baal wurde voll von einem Ende bis zum anderen. 22 Und er sprach zu dem, der über die Kleiderkammer war: Bring Kleider heraus für alle Diener des Baal! Und er brachte ihnen Kleidung heraus. 23 Und Jehu und Jonadab, der Sohn Rekabs, gingen in das Haus des Baal; und er sprach zu den Dienern des Baal: Forscht nach und gebt Acht, dass nicht etwa einer von den Dienern des HERRN hier bei euch sei, sondern nur Diener des Baal allein! 24 Und sie gingen hinein, um Schlachtopfer und Brandopfer zu opfern. Jehu hatte sich aber draußen achtzig Mann bestellt und gesagt: Derjenige, der einen von den Männern entkommen lässt, die ich in eure Hände gebracht habe, sein Leben soll statt dessen Leben sein. 25 Und es geschah, als man das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, da sprach Jehu zu den Läufern und zu den Anführern: Geht hinein, erschlagt sie; keiner komme heraus! Und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes. Und die Läufer und die Anführer warfen sie hinaus. Und sie gingen zum Stadtteil des Baalhauses 26 und brachten die Bildsäulen des Baalhauses heraus und verbrannten sie; 27 und sie rissen die Bildsäule des Baal nieder; und sie rissen das Haus des Baal nieder und machten Aborte daraus bis auf diesen Tag. 28 So vertilgte Jehu den Baal aus Israel.
Jehu konzentriert sich nun auf den abgöttischen Baalsdienst. Hier tut er wieder, was gut ist, nach dem Befehl des HERRN, der gesagt hat, dass jeder Götzendienst aus dem Land ausgerottet werden muss (5Mo 13,12-18). Allerdings geht Jehu mit List zu Werke. Das ist nicht das Vorgehen des HERRN. Es ist eine Darstellung der Dinge, durch die der Anschein erweckt wird, dass die Lüge das Werk Gottes fördert (vgl. Röm 3,8). Gott macht niemals Gebrauch von der Lüge des Menschen, um seine Wahrheit als Wahrheit durchzusetzen. Welch ein Gegensatz zu Elia, der alles öffentlich getan hat (1Kön 18,21-24.30). Auch in diesem Abschnitt sehen wir, dass Jehu mehr aus dem „Anti-Ahab“-Gedanken als aus dem „ProHERR“-Gedanken handelt.
Er packt die Sache so an, dass jegliche Bezugnahme auf den Willen des HERRN fehlt. Stell dir vor, der Name des HERRN würde erwähnt werden. Dann würden die Götzendiener sofort Gefahr riechen und sein Plan würde sich auf der Stelle in Luft auflösen. Sein Plan funktioniert aber. „Da kamen alle Diener des Baal; keiner blieb übrig, der nicht gekommen wäre.“ Möglicherweise unter dem guten Einfluss von Jonadab, der hier anwesend ist, sorgt er dafür, dass sich kein Diener des HERRN unter den Dienern des Baal befinden kann. Jeder Diener des Baal muss die Kleidung des Baal tragen. So wird jeder Diener des Baal bekannt. Jehu lässt noch eine weitere Inspektion durchführen, um zu sehen, ob nicht doch unglücklicherweise jemand von den Dienern des HERRN unter den Götzendienern ist.
Als alle Diener des Baal und nur die Diener des Baal im Haus des Baal sind, bringen alle diese Diener „Schlachtopfer und Brandopfer“. Nachdem sie ihre Opfer gebracht haben, schickt Jehu die Männer, die er dafür bereitgestellt und instruiert hat, hinein mit der Anweisung, jeden Verehrer des Baal zu töten. Seine Ausdrucksweise dabei ist drohend. Wer jemanden entkommen lässt, muss dafür mit seinem eigenen Leben bezahlen.
Die Männer von Jehu erfüllen ihre Aufgabe gründlich. Alle, die im Haus des Baal sind, werden getötet. Die Körper werden nach draußen geworfen. Dann wird alles, was dem Baal geweiht ist, zerstört. Das Haus des Baal wird abgerissen und in einen Misthaufen verwandelt, was es zum abscheulichsten Ort der Stadt macht.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Es ist ein gutes Ergebnis, aber mit schlechten Methoden erreicht. In den Wegen Gottes heiligt der Zweck nicht die Mittel. Auch die Mittel müssen in Übereinstimmung mit seinem Wort sein. Wir müssen gesetzmäßig kämpfen (2Tim 2,5). Jehu begeht hier keinen Mord. Was er tut, ist, Götzendiener auf Befehl Gottes hinzurichten. Nur die Methode, die er verwendet, ist falsch. Niemals wird der Geist jemanden auffordern, Menschen unter dem Vorwand zusammenzubringen, den Götzen ein Opfer zu bringen.