Behandelter Abschnitt 2Kön 9,5-10
Verse 5–10 | Salbung und Beauftragung Jehus
5 Und er kam hinein, und siehe, da saßen die Obersten des Heeres. Und er sprach: Ich habe ein Wort an dich, Oberster. Und Jehu sprach: An wen von uns allen? Und er sprach: An dich, Oberster. 6 Da stand Jehu auf und ging ins Haus hinein; und er goss das Öl auf sein Haupt und sprach zu ihm: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über das Volk des HERRN, über Israel. 7 Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, erschlagen; und ich werde das Blut meiner Knechte, der Propheten, und das Blut aller Knechte des HERRN rächen von der Hand Isebels. 8 Ja, das ganze Haus Ahabs soll umkommen; und ich werde von Ahab ausrotten, was männlich ist, sowohl den Gebundenen als auch den Freien in Israel. 9 Und ich werde das Haus Ahabs machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohnes Achijas. 10 Isebel aber sollen die Hunde fressen auf dem Feldstück in Jisreel, und niemand wird sie begraben. – Und er öffnete die Tür und floh.
Der Prophetenschüler kommt zu Jehu. Es scheint, dass Jehu sich irgendwo auf einem Feld befindet, in Beratung mit anderen Befehlshabern des Militärs. Er ist einer der Obersten. Der Prophetensohn sagt, er habe eine Botschaft „an dich, Oberster“. Er erwähnt keinen Namen, aber Jehu antwortet auf diese Äußerung. Er ist wohl der Anführer. Möglicherweise hat der Prophetenschüler ihn angeschaut oder ihn sogar genannt.
Als Jehu die Frage stellt, wen er meint, antwortet der Prophetenschüler mit den gleichen Worten „an dich, Oberster“. Dann steht Jehu auf und geht ins Haus. Dort wird er von dem Prophetenschüler gesalbt. Die Worte, mit denen die Salbung stattfindet, zeugen von der großen Ernsthaftigkeit, die mit der Salbung verbunden ist. König zu sein „über das Volk des HERRN“ ist eine ernste Angelegenheit. Dies muss tief in das Innere eindringen. Gott gibt seine Ansprüche an sein Volk nicht auf. Das zeigt sich auch an dem Auftrag, den Jehu erhält.
Der HERR hat sein Volk nicht vergessen, denn Jehu soll sein Volk von den Götzendienern und Abgöttern befreien. Das hätte Jehu viel zu sagen haben sollen. Er muss das Gericht über Ahab und sein Haus vollstrecken (Verse 7–10). Das ist ein Gericht, das Elia angekündigt hatte (1Kön 21,21-24).
Nach der Salbung mit den Begleitworten flieht der Prophetensohn. Warum dieses Fliehen? Elisa kennt den Charakter Jehus, wie er auch den von Hasael kannte. Es scheint, dass er dem jungen Mann befohlen hat, keinen Moment länger bei Jehu zu bleiben, als für die Salbung notwendig ist. Er muss handeln wie der Mann Gottes aus Juda (1Kön 13,7-10.16.17). Jehu ist kein Gefährte für diesen Prophetenjünger. Das ist ganz anders als bei der Salbung Davids. Samuel braucht nicht zu fliehen, als er den Gesalbten des HERRN gesalbt hat. David ist dann auch der Mann nach dem Herzen Gottes.