Behandelter Abschnitt 2Kön 5,25-27
Verse 25–27 | Gehasi wird entlarvt und aussätzig
25 Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sprach Elisa zu ihm: Woher, Gehasi? Und er sprach: Dein Knecht ist weder dahin doch dorthin gegangen. 26 Und er sprach zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als der Mann sich von seinem Wagen herab dir entgegenwandte? Ist es Zeit, Silber zu nehmen und Kleider zu nehmen und Olivenbäume und Weinberge und Kleinvieh und Rinder und Knechte und Mägde? 27 So wird der Aussatz Naamans an dir haften und an deinen Nachkommen auf ewig. Und er ging von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee.
Als Gehasi wieder bei Elisa ist, tut er so, als sei nichts passiert. Er nimmt wieder seinen gewohnten Platz ein, bereit, seinem Herrn zu dienen. Indem Elisa diese Frage stellt, gibt er Gehasi die Möglichkeit, selbst mit seinem verkehrten Handeln herauszurücken. Er nutzt diese Gelegenheit aber nicht, sondern hält an der Lüge fest.
Der Mann Gottes sagt dann, wie er Gehasi in seinem Herzen folgte und im Geist sah, was geschah, als Gehasi mit Naaman sprach. Er sah, dass Naaman Gehasi willkommen hieß und ihm alles gab, um was er bat. Elisa spricht nicht über die buchstäblichen Geschenke, die Naaman gegeben hat, sondern darüber, was Gehasi mit ihnen kaufen wollte. Er kannte die ungezügelte Habgier seines Dieners.
So kannte auch der Herr Jesus die Geldgier des Judas. Doch Er ertrug Judas, so wie Elisa Gehasi ertrug. Er hinderte Gehasi nicht daran zu handeln, ebenso wenig wie der Herr Jesus Judas daran hinderte, so zu handeln. Gott lässt dem Menschen seine volle Verantwortlichkeit.
Elisa fragt, ob es der richtige Zeitpunkt war, all diese Sachen von Naaman zu nehmen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, und weil es nicht der richtige Zeitpunkt war, hatte Gehasi diese gestohlen. Wir müssen lernen, auf die Uhr Gottes zu schauen. Gottes Zeit vorzugreifen bedeutet zum Beispiel, dass wir bereits jetzt politischen Einfluss oder gar Regierungsgewalt haben wollen, obwohl uns das noch nicht gegeben ist. Regieren mit Christus steht noch bevor (1Kor 4,8; 6,2.3).
Wir lesen nicht, dass Elisa Gehasi anweist, das Geld und die Waren an Naaman zurückzugeben. Er hat das Geld von Naaman genommen und darf es behalten. Aber er bekommt auch den Aussatz von Naaman.