Behandelter Abschnitt 2Kön 4,2-4
Verse 2–4 | Der Rat von Elisa
Und Elisa sprach zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sage mir, was du im Haus hast. Und sie sprach: Deine Magd hat gar nichts im Haus als nur einen Krug Öl. 3 Und er sprach: Geh hin, erbitte dir Gefäße von draußen, von allen deinen Nachbarn, leere Gefäße, nimm nicht wenige; 4 und geh hinein und schließe die Tür hinter dir und hinter deinen Söhnen zu und gieße in alle diese Gefäße; und was voll ist, setze beiseite.
Die Frau ist arm, aber sie hat noch etwas Öl. Sie denkt, dass es nichts ist, aber als sie es dem Mann Gottes bringt, kann sie damit die Forderung des Gläubigers erfüllen. Durch den Geist, von Ihm spricht das Öl, kann der Gläubige die Forderung des Gesetzes erfüllen (Röm 8,4). Und die Frau kann von „dem Übrigen“ leben. Sie weiß das alles noch nicht, aber wir sehen es im Lauf dieser Geschichte.
Es gibt noch eine weitere schöne Lektion, die man aus dem Krug Öl lernen kann, den die Frau besitzt. Es ist nicht viel, aber sie bringt es dem Mann Gottes, wodurch das wenige Öl zu einem großen Strom von Öl wird. So ist es auch bei uns. Wenn wir mit dem, was wir haben, zum Herrn gehen, wird Er es zu unserem Segen gebrauchen. Wir sehen so etwas bei dem Stab des Mose (2Mo 4,2), bei der Witwe in Zarpath (1Kön 17,12-14) und bei dem Jungen mit den fünf Broten und zwei Fischen (Mk 6,38). So hat jeder von uns einen Krug Öl. Der Krug ist ein Bild unseres Körpers und das Öl stellt den Heiligen Geist dar. Wir haben durch den Geist, der in uns wohnt, genug, um alle Ansprüche des Gesetzes zu erfüllen (Röm 8,4). Durch den Geist kann Gott gewaltige Dinge tun.
Elisa bittet um die Mitarbeit der Frau. Was er fordert, appelliert an ihren Glauben an die Worte des Mannes Gottes. Sie wird erleben, dass der HERR Segen gibt, wenn Glaube vorhanden ist. Die Frau wird aufgefordert, an andere zu denken. Zuerst ist sie nur mit sich selbst beschäftigt. Jetzt sagt Elisa sozusagen: „Sieh dir die Not um dich herum an und du vergisst dich selbst“. Der Herr Jesus sagt zu seinen Jüngern: „Erhebt eure Augen und schaut die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte“ (Joh 4,35b). Das ist es, was wir hier haben. Die Frau beginnt, sich für ihre Umgebung zu interessieren. Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe bezieht sie ihre Söhne mit ein.
Um das zu tun, was der Mann Gottes sagt, muss sie hineingehen und die Tür hinter sich schließen. Wer entmutigt ist, kann zum Beten ins Kämmerlein gehen. Im Gebet können die „Nachbarn“, in denen wir z. B. ungläubige Familienmitglieder und Kollegen sehen können, vor Gott gebracht werden. Das wird ein Segen für alle sein, für die wir beten. Was der HERR im Glauben gibt, ist nichts für die Bühne der breiten Öffentlichkeit, sondern spielt sich im Glauben im Kämmerlein ab (vgl. Mt 6,6). Das Ergebnis ist jedoch sehr wohl erkennbar.