Behandelter Abschnitt 1Kön 11,14-22
Verse 14–22 | Der Widersacher Hadad
14 Und der HERR erweckte Salomo einen Widersacher, Hadad, den Edomiter; er war vom königlichen Geschlecht in Edom. 15 Es geschah nämlich, als David in Edom war, als Joab, der Heeroberste, hinaufzog, um die Erschlagenen zu begraben, und er alles Männliche in Edom erschlug 16 (denn Joab blieb sechs Monate dort mit ganz Israel, bis er alles Männliche in Edom ausgerottet hatte): 17 da floh Hadad, er und edomitische Männer von den Knechten seines Vaters mit ihm, um nach Ägypten zu entkommen; Hadad war aber ein kleiner Knabe. 18 Und sie machten sich auf aus Midian und kamen nach Paran; und sie nahmen Männer aus Paran mit sich und kamen nach Ägypten zum Pharao, dem König von Ägypten. Und er gab ihm ein Haus und wies ihm Brot zu und gab ihm Land. 19 Und Hadad fand große Gnade in den Augen des Pharaos, und er gab ihm die Schwester seiner Frau, die Schwester der Königin Tachpenes, zur Frau. 20 Und die Schwester der Tachpenes gebar ihm Genubat, seinen Sohn; und Tachpenes pflegte ihn im Haus des Pharaos; und so war Genubat im Haus des Pharaos, unter den Söhnen des Pharaos. 21 Und als Hadad in Ägypten hörte, dass David sich zu seinen Vätern gelegt hatte und dass Joab, der Heeroberste, tot war, da sprach Hadad zum Pharao: Entlass mich, dass ich in mein Land ziehe. 22 Und der Pharao sprach zu ihm: Was fehlt dir bei mir? Und siehe, du begehrst in dein Land zu ziehen? Und er sprach: Nichts; aber entlass mich doch!
Solange Salomo nahe bei dem HERRN und seiner Pflicht bleibt, hatte er „keinen Widersacher mehr und keinen bösen Anschlag“ (1Kön 5,18). Aber durch sein Abweichen vom HERRN und seiner Hinwendung zu den Götzen ist es vorbei mit dem Frieden in seinem Königreich. Drei Widersacher tauchen auf, zwei aus dem Ausland und einer aus Israel, also von innen. Widersacher sind eine Zuchtrute in der Hand Gottes, um sein Volk wieder zu Ihm zurückkehren zu lassen, damit es nicht untergeht (1Kor 11,32; Jes 10,5-7; Heb 12,11-13).
Der erste Ausländer ist Hadad, ein wichtiger Mann, in dem sich die bösen Eigenschaften der Edomiter und der Ägypter vereinen. Dieser Mann hätte nie die geringste Chance gehabt, sich gegen Salomo zu erheben, wenn der HERR ihn nicht gestärkt hätte. Der Hass im Herzen dieses Mannes ist groß (Vers 25b).
Als kleiner Junge entwischte er dem Gericht, das David über Edom brachte (2Sam 8,13.14). Er floh nach Ägypten, zum Pharao. Der gab ihm ein Haus, Brot, ein Stück Land und eine Frau. Als er erwachsen ist, sieht er seine Chance, nach Davids Tod seinem Hass Luft zu machen. Er hält es in Ägypten nicht mehr länger aus und kehrt nach Israel zurück, das er „mein Land“ nennt (Vers 21). Hadad hat für den Tag gelebt, an dem er Rache nehmen konnte.
Die geistliche Lektion liegt auf der Hand. Eine kleine Sünde, die nicht verurteilt wird, wächst heran und wird stärker. Die Sünde behauptet sich im Hass auf alles, was von Gott ist, und begnügt sich nicht mit den Genüssen der Welt. Die Sünde sucht den Schaden des Volkes Gottes. Deshalb müssen wir jede Sünde im Keim ersticken, indem wir die kleinste Abweichung vom Willen Gottes verurteilen.