Behandelter Abschnitt 1Kön 8,54-61
Verse 54–61 | Die Treue des HERRN
54 Und es geschah, als Salomo geendet hatte, dieses ganze Gebet und Flehen an den HERRN zu richten, stand er auf vor dem Altar des HERRN vom Beugen seiner Knie, indem seine Hände zum Himmel ausgebreitet waren; 55 und er stand und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme und sprach: 56 Gepriesen sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben, nach allem, was er geredet hat! Kein einziges Wort ist hingefallen von allen seinen guten Worten, die er durch seinen Knecht Mose geredet hat. 57 Der HERR, unser Gott, sei mit uns, so wie er mit unseren Vätern gewesen ist; er verlasse uns nicht und verstoße uns nicht: 58 um unser Herz zu ihm zu neigen, damit wir auf allen seinen Wegen wandeln und seine Gebote und seine Satzungen und seine Rechte halten, die er unseren Vätern geboten hat. 59 Und diese meine Worte, die ich vor dem HERRN gefleht habe, mögen dem HERRN, unserem Gott, nahe sein Tag und Nacht, damit er das Recht seines Knechtes und das Recht seines Volkes Israel ausführe, so wie der Tag es erfordert; 60 damit alle Völker der Erde erkennen, dass er, der HERR, Gott ist, sonst keiner. 61 Und euer Herz sei ungeteilt mit dem HERRN, unserem Gott, um in seinen Satzungen zu wandeln und seine Gebote zu halten, wie es an diesem Tag ist.
In 2. Chronika 7 kommt nach dem Gebet Feuer vom Himmel, um das Opfer zu verzehren und die Herrlichkeit des HERRN erfüllt zum zweiten Mal den Tempel (2Chr 7,1). Das fehlt hier, weil hier die Betonung auf der Verantwortlichkeit liegt. Wir sehen das, nach dem Aufstehen vom Gebet. Salomo spricht zu dem Volk und zeigt ihm seine Verantwortung. Jedes Gebet gibt zugleich eine Verantwortung. Zuerst lobt er den HERRN, dass er seinem Volk Ruhe gegeben hat. Die Ruhe seines Volkes ist das Ergebnis des Friedens, den Er selbst gefunden hat, dargestellt an der Ruhestätte der Bundeslade im Tempel.
Weiter weist Salomo auf die unveränderliche Treue des HERRN hin, seine absolute Zuverlässigkeit, die sich dadurch beweist, dass Er jedes Wort, das Er gesprochen hat, erfüllt hat. Er äußert auch den Wunsch, dass Er bei ihnen sein wird und sie führen möge. Dabei ist die Vergangenheit auch eine Garantie für die Zukunft, denn wie der HERR bei den Vätern war, kann Er auch mit ihnen sein (Heb 13,8).
In Vers 58 kommt dann die Verantwortlichkeit. Um dieser gerecht zu werden, braucht der Mensch die Hilfe Gottes, damit Er sein Herz zum Gehorsam neigt. Tag und Nacht, jeden Tag, sind wir auf Gottes Hilfe angewiesen. Dies wird dazu führen, dass die Nationen Gott kennen lernen werden (Vers 60). Deshalb weist Salomo darauf hin, dass das Herz vollkommen, ungeteilt, mit dem HERRN sein muss. Es gibt nichts, was man mit dem HERRN teilen kann, was nicht Sein ist. Im Moment kann Salomo noch
sagen, dass dies bei dem Volk der Fall ist. Leider wird es nicht so bleiben und auch bei uns ist das Herz oft nicht ungeteilt.