Behandelter Abschnitt 1Kön 5,16-20
Verse 16–20 | Planungen für den Tempelbau
Und Salomo sandte zu Hiram und ließ ihm sagen: 17 Du weißt ja, dass mein Vater David dem Namen des HERRN, seines Gottes, kein Haus bauen konnte wegen der Kriege, mit denen sie ihn umgaben, bis der HERR sie unter seine Fußsohlen legte. 18 Nun aber hat der HERR, mein Gott, mir Ruhe ver-
schafft ringsum; es gibt keinen Widersacher mehr und keinen bösen Anschlag. 19 Und siehe, ich gedenke, dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus zu bauen, so wie der HERR zu meinem Vater David geredet und gesagt hat: Dein Sohn, den ich an deiner Stelle auf deinen Thron setzen werde, der soll meinem Namen ein Haus bauen. 20 Und nun gebiete, dass man mir Zedern vom Libanon haue; und meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein; und den Lohn deiner Knechte will ich dir geben nach allem, was du sagen wirst; denn du weißt ja, dass niemand unter uns ist, der Holz zu hauen versteht wie die Sidonier.
Salomo antwortete auf die Annäherung von Hiram mit einer Anfrage um Hilfe beim Bau des Tempels. Vorab erinnert er Hiram an Davids Plan, ein Haus für den HERRN zu bauen, und warum er dies nicht tun durfte (Verse 16.17). Wegen seiner Kriege und seines Blutvergießens durfte David den Tempel nicht bauen (1Chr 22,8). David ist ein Bild des Herrn Jesus, der die Kämpfe Gottes geführt hat. Auf Erden konnte Er den Tempel nicht bauen.
Salomo ist ein Bild des verherrlichten Herrn und als solcher ist er der Erbauer des Tempels. Die Grundlage für den Bau ist der Ruhezustand (Vers 18). Ruhe ist die Ruhe des verherrlichten Herrn. Nach Apostelgeschichte 2 baut der Herr Jesus nach Abschluss seines Erlösungswerkes, in dem jeder Feind besiegt ist und es Ruhe gibt, den Tempel, die Gemeinde.
In gewisser Weise ist es auch heute noch wahr, dass der Bau am Haus Gottes stockt, dass die Auferbauung der Gemeinde nicht vorankommt, wenn wir ständig kämpfen müssen, um das zu bewahren, was uns an Wahrheiten anvertraut ist (Jud 1,3). Auch kommt beim Bau der Gemeinde nichts recht zustande, wenn die Gläubigen wegen aller Arten von Streitigkeiten und unbedeutenden Meinungsverschiedenheiten uneins sind.
Wegen vieler Missstände und Irrtümern in der Gemeinde in Korinth und Irrtümern, die Eingang in die galatischen Gemeinden gefunden hatten, konnte Paulus dort nicht viel für die Auferbauung der Versammlungen dort ausrichten. Dort musste er erst einiges korrigieren, um den Weg für den weiteren Aufbau frei zu machen. Wo es Frieden gibt, kann auch aufgebaut werden. „So hatte denn die Versammlung durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der
Furcht des Herrn und mehrte sich durch die Ermunterung des Heiligen Geistes“ (Apg 9,31).
Dann erzählt Salomo, dass er plant, das Haus für den HERRN zu bauen (Vers 19). Er tut dies nicht aus eigener Initiative, sondern weil es dem Willen Gottes entspricht, den Er seinem Vater David kundgetan hat.
Salomo lädt Hiram ein und erklärt ihm das Geheimnis Gottes in Bezug auf den Tempel, und zwar, dass auch Heiden an seiner Errichtung beteiligt sind (Vers 20). Sie dürfen mithelfen, indem sie die Gaben, die sie haben, einbringen. Für den Bau des Tempels sammelte David, der Vater Salomos, Gold und Silber in Menge (1Chr 29,2).
Aber auch Holz wird benötigt. Und darum bittet Salomo Hiram. Im Gegenzug verspricht Salomo Lohn. Er verhandelt nicht darüber, sondern wird Hiram geben, was immer er auch verlangt. So wichtig ist für Salomo der Bau des Hauses Gottes. Hiram verspricht, ihm alles zu geben, was er dafür braucht.
Salomo kannte die besonderen Fähigkeiten der Sidonier und appellierte an sie, diese für den Tempelbau einzusetzen. Trotz der Tatsache, dass er Hiram in Reichtum und Ansehen weit übertrifft, bittet er ihn sehr freundlich um seine Hilfe. Das beinhaltet die Lektion, dass wir niemals auf diejenigen herabblicken dürfen, die sozial oder geistig nicht so reich gesegnet sind wie wir. Geistlicher Reichtum sollte nie etwas sein, dessen wir uns rühmen. Wir sollten uns immer bewusst sein: „Was aber hast du, das du nicht empfangen hast“ (1Kor 4,7)?