Behandelter Abschnitt 1Mo 45,16-24
Verse 16–24 | Der Auftrag, Jakob zu holen
16 Und die Kunde wurde im Haus des Pharaos gehört, indem man sprach: Josephs Brüder sind gekommen! Und es war gut in den Augen des Pharaos und in den Augen seiner Knechte. 17 Und der Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut dies: Beladet eure Tiere und zieht hin, geht in das Land Kanaan, 18 und nehmt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir; und ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen. 19 Und du bist beauftragt [zu sagen]: Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure kleinen Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt. 20 Euer Auge sehe nicht mit Bedauern auf euren Hausrat, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein. 21 Und die Söhne Israels taten so, und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharaos, und gab ihnen Wegzehrung. 22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, und Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Wechselkleider. 23 Und seinem Vater sandte er dies: Zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg. 24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin; und er sprach zu ihnen: Erzürnt euch nicht auf dem Weg!
Um bei Joseph zu sein, muss alles aufgegeben werden. Aber das brauchen sie nicht zu bedauern (Vers 20), denn der Pharao (hier ein Bild von Gott) sagt, dass er ihnen das Beste des Landes Ägypten geben werde. Früher waren sie zu Joseph gekommen mit ein wenig von den feinsten Sachen des Landes Kanaan (1Mo 43,11), aber von Joseph bekommen sie das Beste von
Ägypten. Mit einer ähnlichen Verheißung hat der Herr Jesus auch seine Jünger ermuntert, und damit auch uns (Mk 10,29.30).
Aber sie bekommen nicht nur ein Land. Joseph (ein Bild des Herrn Jesus) gibt ihnen alles, was nötig ist, um herzukommen. Wagen, um darauf zu fahren, ein Bild vom Heiligen Geist, der den Gläubigen auf der Reise Kraft und Führung gibt, sie brauchen nicht in eigener Kraft zu gehen. Nahrung, ein Bild des Wortes Gottes, von dem der Gläubige sich ernähren kann, und wodurch er auch Kraft empfängt für die Reise. Wechselkleider, ein Bild von Christus, der durch uns in der Welt sichtbar wird (Gal 3,27).
So werden die Brüder mit einer letzten Ermahnung ausgesandt: „Erzürnt euch nicht auf dem Weg“. Sehr leicht konnten sie unterwegs, wenn sie die gemachten Erfahrungen miteinander besprachen, einander Vorwürfe machen über ihr Auftreten bei ihrer ganzen Behandlung von Joseph. Der eine konnte sagen, dass er es zuvor gesagt hatte (1Mo 42,22), ein anderer konnte sagen, dass er selbst Joseph nicht in die Grube geworfen hatte, usw. Aber Joseph hat ihnen allen vergeben, deshalb sollten sie einander keine Vorwürfe machen.
Die Ermahnung, sich nicht zu erzürnen, oder zu streiten, brauchen auch wir sehr. Wir Christen, denen der Herr Jesus alles geschenkt hat, haben diese besonders nötig, doch oft vergessen wir es. Die Jünger haben sich auch darüber gestritten, wer der wichtigste war, und das, während der Herr Jesus mit seinem Leiden beschäftigt war und darüber sprach (Lk 22,24).