Behandelter Abschnitt 1Mo 42,35-38
Verse 35–38 | Benjamin darf nicht mitgehen
35 Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbündel in seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater, und sie fürchteten sich. 36 Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr nehmen! Dies alles kommt über mich! 37 Und Ruben sprach zu seinem Vater und sagte: Meine beiden Söhne darfst du töten, wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zu dir zurückbringen. 38 Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übrig geblieben, und begegnete ihm ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer hinabbringen in den Scheol.
Dann stellt sich heraus, dass alle ihr Geld wieder in ihre Säcke zurückbekommen haben. Die Furcht der Brüder nimmt zu (Vers 28). Auch Jakob wird mit Furcht erfüllt. In den Worten „ihr habt mich der Kinder beraubt“ hören wir etwas von der Vermutung Jakobs, dass die Brüder beim Verschwinden Josephs ihre Hand im Spiel hatten. Er hat noch keinen Frieden mit dem, was mit Joseph geschehen ist.
Er kann (noch) nicht die Sprache des Glaubens sprechen, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ (Röm 8,28). Er sieht es so an, als ob alles gegen ihn stände. Er sieht nur all das, was er verloren hat (Joseph und Simeon), und auch das, was er in Gefahr steht zu verlieren
(Benjamin). Ruben stellt das Volk dar, wie es jetzt ist, in seinem heutigen Zustand, ein Volk, das seine eigenen Söhne opfert und meint, dadurch Benjamin (den Messias) nicht zu verlieren.
Aber Jakob ist nicht bereit, Benjamin preiszugeben. Solange das jedoch nicht geschieht, kann Joseph sich ihnen nicht zu erkennen geben. Solange auch wir nicht bereit sind, alles preiszugeben, kann Gott sich uns nicht zu erkennen geben.