Behandelter Abschnitt 1Mo 40,5-8
Verse 5–8 | Der Mundschenk und der Bäcker träumen
5 Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder nach der Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis gefangen lagen. 6 Und Joseph kam am
Morgen zu ihnen und sah sie, und siehe, sie waren missmutig. 7 Und er fragte die Hofbeamten des Pharaos, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren, und sprach: Warum sind eure Angesichter heute [so] trübe? 8 Und sie sprachen zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und da ist niemand, der ihn deutet. Und Joseph sprach zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes? Erzählt mir doch.
Der Mundschenk und der Bäcker haben beide einen Traum. Jeder hat seinen eigenen Traum mit seiner eigenen Bedeutung. Auf diese Weise macht Gott ihnen zukünftige Ereignisse bekannt (Dan 2,28; Hiob 33,15.16). Sie werden öfters geträumt haben, aber sie verstehen, dass dieser Traum anders ist. Der Traum, den jeder hatte, macht einen großen Eindruck auf beide. Sie haben den Traum einander erzählt und verstanden, dass es eine Verbindung zwischen den Träumen gibt und gleichzeitig einen Unterschied. Sie erzählen Joseph, dass niemand da ist, um die Träume zu erklären. Sie befinden sich ja im Gefängnis und können die Weisheit der ägyptischen Traumdeuter nicht nutzen.
Joseph sieht, dass die zwei Männer in Schwierigkeiten stecken. Haben wir auch einen Blick für die Not, die manchmal jemandem im Gesicht geschrieben steht? Joseph muss ihr Vertrauen bereits gewonnen haben, denn sie erzählen ihm, was sie beschäftigt: ihre Träume. Würden uns andere auch erzählen, womit sie sich plagen?
Seine erste Reaktion ist ein Hinweisen auf Gott (Dan 2,28). In seinem Namen sagt er zu ihnen: „Erzählt mir doch!“ Joseph lebt so in Gemeinschaft mit Gott, dass er weiß, dass Gott ihm antworten wird. Joseph gibt immer Gott die Ehre. Nicht er, sondern Gott kann Verborgenes erklären.