Behandelter Abschnitt 1Mo 34,6-12
Verse 6–12 | Frage nach den Bedingungen der Ehe
6 Und Hemor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. 7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld, sobald sie es hörten; und die Männer fühlten sich gekränkt und ergrimmten sehr, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen; und so [etwas] sollte nicht geschehen. 8 Und Hemor redete mit ihnen und sprach: Sichem, mein Sohn – seine Seele hängt an eurer Tochter; gebt sie ihm doch zur Frau 9 und verschwägert euch mit uns: Gebt uns eure Töchter und nehmt euch unsere Töchter; 10 und wohnt bei uns, und das Land soll vor euch sein: Wohnt und verkehrt darin, und macht euch darin ansässig. 11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Möge ich Gnade finden in euren Augen! Und was ihr mir sagen werdet, will ich geben. 12 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgabe und Geschenk, und ich will es geben, so wie ihr mir sagen werdet; und gebt mir das Mädchen zur Frau.
Hemor informiert Jakob und seine Söhne über das Anliegen seines Sohnes. Bevor er die Sache seines Sohnes verteidigt und die Vorteile der Verschwägerung nennen kann, sehen wir die Reaktion der Söhne Jakobs, als sie von dem hören, was geschehen ist. Die Söhne Jakobs sind erzürnt. Mit Recht behaupten sie: „So [etwas] sollte nicht geschehen“ (vgl. 2Sam 13,12). Aber das muss auch von der Art und Weise gesagt werden, wie sie damit umgehen. Ihre Gesinnung ist geradezu schlecht.
In dieser Gesinnung hören sie Hemor zu. Hemor zeigt die Vorteile, die diese Ehe für beide Familien haben wird. Es werden mehr Verbindungen
folgen. Er bietet ihnen auch das Land an, um sich dort niederzulassen. Er will ihnen als Hochzeitsgeschenk geben, worum irgend sie bitten. Auf diese Weise würde das Land Kanaan ein Geschenk des Feindes an Jakob und seine Nachkommen sein, aber es wird nicht in Besitz genommen als ihr von Gott verheißenes Land, das Er ihnen schenkt. Der Feind geht heute in der gleichen Weise vor. Er schlägt dem Gläubigen viele Vorteile vor, um ihn dazu zu bewegen, eine nicht erlaubte Beziehung einzugehen.
Dass von diesem Angebot nichts zustande kommt, ist nicht auf die geistliche Haltung der Söhne Jakobs zurückzuführen. Gott benutzt ihre böse Gesinnung hier, um den törichten Vorschlag Hemors zunichtezumachen.