Behandelter Abschnitt 1Mo 9,24-27
Verse 24–27 | Verfluchung und Segen
24 Und Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr, was sein jüngster Sohn ihm getan hatte. 25 Und er sprach: Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! 26 Und er sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems; und Kanaan sei sein Knecht! 27 Weit mache es Gott dem Japhet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
Noah verflucht Ham in dessen Sohn Kanaan und segnet Sem und Japhet. Der besondere Fluch ist, dass Kanaan „ein Knecht der Knechte“ für seine Brüder sein wird, das ist der niedrigste Diener. Wir sehen die Erfüllung dessen u. a. bei den Siegen, die Israel über sie erringt, wenn sie das Land Kanaan erobern (Ri 1,28.30.33.35), ungefähr 800 Jahre später.
Also wird nicht Ham selbst verflucht. Ham wird, zusammen mit seinen Brüdern, von Gott gesegnet (Vers 1), und Noah wird das nicht rückgängig machen. Hier wird die Sünde des Vaters heimgesucht an den Kindern (1Mo 20,5.6), obwohl die Strafe durch eigene Sünden der Kinder zur gleichen Zeit auch verdient ist. Die Unmoral von Ham kommt in seinen Nachkommen, den Kanaanitern, zum Ausbruch. Israel wird später gewarnt, sich nicht in dieser Weise zu verhalten (3Mo 18,3). Im Friedensreich wird der Fluch über Kanaan seine volle Erfüllung finden (Sach 14,21b).
Die Prophezeiung Noahs umfasst mit wenigen Worten den Lauf des Weltgeschehens. In 1. Mose 10 sehen wir weitere Ergänzungen dazu. Da haben wir die Geschlechtsregister der Söhne Noahs, aus denen die ganze Weltbevölkerung hervorgegangen ist (Vers 19).
Gott wird hier „der Gott Sems“ genannt. Niemals zuvor war Gott auf diese Weise mit einem Menschen verbunden. Später wird Er auch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs genannt. Das bedeutet, dass Japhet und Ham ihren Segen bei Sem suchen müssen, denn Gott ist mit ihm (Sach 8,23).