Behandelter Abschnitt 2Sam 17,15-22
Verse 15–22 | Husai warnt David
Und Husai sprach zu Zadok und zu Abjathar, den Priestern: So und so hat Ahitophel Absalom und den Ältesten von Israel geraten, und so und so habe ich geraten. 16 So sendet nun schnell hin und berichtet David und sprecht: Übernachte diese Nacht nicht in den Ebenen der Wüste, sondern geh jedenfalls hinüber, damit nicht der König und alles Volk, das bei ihm ist, verschlungen werde. 17 Jonathan aber und Achimaaz standen bei En-Rogel (eine Magd ging nämlich hin und berichtete ihnen, und sie gingen hin und berichteten dem König David; denn sie durften sich nicht sehen lassen, indem sie in die Stadt kamen). 18 Und ein Knabe sah sie und berichtete es Absalom. Da gingen sie beide schnell und kamen in das Haus eines Mannes in Bachurim; der hatte
einen Brunnen in seinem Hof, und sie stiegen dort hinab. 19 Und die Frau nahm eine Decke und breitete sie über die Brunnenöffnung und streute Grütze darüber, so dass nichts bemerkt wurde. 20 Und die Knechte Absaloms kamen zu der Frau ins Haus und sprachen: Wo sind Achimaaz und Jonathan? Und die Frau sprach zu ihnen: Sie sind über das Wasser gegangen. Und sie suchten sie, aber fanden sie nicht und kehrten nach Jerusalem zurück. 21 Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, da stiegen sie aus dem Brunnen herauf und gingen hin und berichteten dem König David; und sie sprachen zu David: Macht euch auf und geht schnell über das Wasser, denn so hat Ahitophel gegen euch geraten. 22 Da machte David sich auf und alles Volk, das bei ihm war, und sie gingen über den Jordan; bis der Morgen hell wurde, wurde auch nicht einer vermisst, der nicht über den Jordan gegangen wäre.
Es werden weitere Mittel eingesetzt, um David vor den Rebellen zu schützen und dafür zu sorgen, dass er ihnen nicht in die Hände fällt. Außer Husai und seiner wortgewandten Rede werden auch Zadok und Abjathar gebraucht. Husai erzählt ihnen, wozu sowohl Ahitophel als auch er selbst Absalom geraten haben.
Um David zu warnen, werden wieder andere hinzugezogen. Zwei Jungen und eine Magd bilden ebenfalls Glieder in der Kette der Warner, sodass David rechtzeitig den Jordan überqueren kann. Jonathan ist der Sohn von Abjathar und Achimaaz ist der Sohn von Zadok (2Sam 15,36). Diese Jungen riskieren nun ihr Leben, um das Leben des Königs zu retten. Eine namenlose Frau und eine namenlose Familie, die in Bachurim lebt, helfen ebenfalls mit. Sie sind Gott bekannt. So hat jeder eine Aufgabe in dieser Geschichte, in der nach dem Leben Davids gejagt wird.
Im Leben, auch in unserem, geht es immer um den Herrn Jesus. Es ist für oder gegen Ihn, in allen Situationen des Lebens. Lasst uns als Freunde unseres verworfenen Herrn keinen Dienst als unwürdig oder zu gering ansehen, um dann anderen zu helfen, die vielleicht einen, unserer Meinung nach, größeren Dienst haben. Wenn wir in unserer „kleinen“ Aufgabe versagen, können wir durchaus die Ursache dafür sein, dass dieser Dienst nicht oder nur sehr unzureichend erfüllt wird.
Wir haben vielleicht so unsere Fragen über den Gebrauch von Lügen, um nicht in die Hände des Feindes zu geraten. Wie bei Rahab wird eine Lüge benutzt, damit die Jungen nicht gefunden werden. Sollten wir bei der Beurteilung hiervon nicht vorsichtig sein? Wissen wir etwas von einer solchen Gefahr? Wenn wir noch nie in einer solchen Situation waren, ist es fast unmöglich zu sagen, was wir auf die Frage geantwortet hätten, wo die Jungen sind. Und übrigens, haben wir nicht selbst schon einmal eine Lüge benutzt, um uns aus einer schwierigen Situation zu befreien? Wir haben es getan, um uns selbst oder unser Gesicht zu wahren und nicht einmal, um einem anderen zu helfen. Beurteilen wir also nicht zu hart, was hier geschieht. Gott tut das nicht.
Das bedeutet nicht, dass Er das Lügen gutheißt. Wir können nicht unter Berufung auf diese und ähnliche Geschichten sagen: „Lasst uns das Böse tun, damit das Gute komme“ (Röm 3,8). Gott ist in der Lage, aus dem Bösen Gutes entstehen zu lassen, aber das bedeutet nicht, dass er das Böse gutheißt. Dass Er hier kein Urteil über sie fällt, sollte uns vorsichtig machen, sie zu beurteilen.
Die Jungen erzählen nicht, was Husai zu tun geraten hat, sondern was Ahitophel geraten hat (Vers 21). Ahitophel ist die große Gefahr.
Es ist schön zu lesen, dass David mit dem ganzen Volk den Jordan überquert und nicht einer vermisst wurde (Vers 22). Niemand verlässt ihn, obwohl die Schwierigkeiten so groß sind; niemand bleibt krank oder müde zurück. Wir werden hier an die Worte des Herrn Jesus erinnert – und darin können wir David wieder als ein Abbild des Herrn Jesus sehen: „Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren“ (Joh 18,9).