Behandelter Abschnitt Joh 19,25-30
Es ist vollbracht!
Verse 25-30. Danach finden wir den Einen, der seinen gesegneten Lauf vollendet hat. Es ist der Sohn Gottes. Während seines Dienstes hier auf der Erde anerkannte Er seine Mutter nicht. Denn es ging nicht um seine menschlichen Beziehungen. Er war der Träger des göttlichen Wortes in dieser Welt, der Ausdruck dieses Wortes in seiner Person, und nichts anderes. Für dieses Eine war Er von allem anderen getrennt.
Jetzt, wo sein göttlicher Dienst zu Ende ist, anerkennt Er die Beziehung zu seiner Mutter, aber nicht als eine Verbindung zu den Juden - dies war vorbei -, sondern aus menschlicher Zuneigung. Er anvertraut sie der Obhut von Johannes, dem Jünger, den Er liebte. Dass Er sie während seines Dienstes immer abgewiesen hatte, war kein Mangel an natürlicher Liebe, sondern Treue - Treue in Bezug auf seine Stellung ausserhalb der Juden (Mt 12,46-50) und Treue in seiner vollkommenen Hingabe. Und jetzt, wo sein Dienst zu Ende ist, ist seine Zuneigung frei, und Er zeigt sie.
Nachdem die letzte kleine Einzelheit, die sich nach den Schriften während seiner Todesstunde ereignen musste, erfüllt ist, verkündet Er in vollkommenem Frieden, dass alles vollbracht ist, und übergibt den Geist. Niemand nimmt ihn von Ihm. Er selbst gibt ihn auf. Eine göttliche Handlung: Nachdem Er durch das Verlassensein von Gott in seiner Seele alles erlitten hat, anerkennt Er in vollkommener Ruhe, dass alles vollbracht ist. Er selbst trennt seinen Geist von seinem Körper und übergibt ihn Gott, seinem Vater. Er hatte die Gewalt, diese göttliche Handlung zu vollbringen. Im Lukas-Evangelium finden wir die menschliche Seite des Glaubens des Menschen: «Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!» Hier sehen wir die göttliche Seite: Er legt sein menschliches Leben nieder.