Die 7 Mal “Ich bin“
„Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen spreche: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie zu mir sagen werden: Was ist sein Name?, was soll ich zu ihnen sagen? Da sprach Gott zu Mose: ‚Ich bin, der ich bin.‘ Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: ‚Ich bin‘ hat mich zu euch gesandt. Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, und das ist mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht“ (2Mo 3,13-15).
Jahrhunderte später wanderte einer durch die Ebenen Galiläas und durch die stolze Stadt Jerusalem und sprach mit einer lauten Stimme erhabener Autorität zu den Nachkommen von Mose und Abraham. Er beschreibt sich selbst mit dem Titel „ICH BIN“. Es ist nicht möglich, einen anderen Namen zu nennen, der einerseits genau so einfach ist, und andererseits alles das ausdrückt, was Gott in sich selbst ist. Nicht „ich war“ oder „ich werde sein“, sondern „ICH BIN“. Es ist auch kein Unterschied, wann dieser Name ausgesprochen wird. Er spricht einfach von der ewigen Existenz und der Erhabenheit Gottes, der in sich selbst völliges Genüge findet. Diese zwei Wörter schließen Zeit, Entfernung, Veränderung, Tod und alles, was vergeht oder fehlerhaft ist, aus. Er ist Gott!
Jesus von Nazareth spricht diese Worte, als er zu den Nachkommen von Mose und Abraham spricht (Joh 8,58). Sie hörten seine Worte und wollten ihn zu Tode bringen. Sie sagten, dass der Herr Jesus einen Dämon besitzen würde. Aber er antwortet ihnen: „Ich habe keinen Dämonen, sondern ich ehre meinen Vater und ihr verunehrt mich.... Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen“ (Joh 8,49-51). Aber sie antworteten: Abraham ist gestorben und die Propheten und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? Seine Antwort war, dass Abraham frohlockte, diesen Tag zu sehen. Sie sagten zu ihm: „Du bist noch nicht 50 Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Dann antwortet Jesus ihnen und sagt: „Ehe Abraham ward, bin ich.“ Jesus von Nazareth beanspruchte der Gott zu sein, der Mose befohlen hatte, das Volk Israel aus dem Land Ägypten herauszuführen. Die Juden fragten den Herrn, ob er Abraham gesehen hatte. Aber er antwortete und sagte, dass Abraham IHN gesehen hatte. Er war vor Abraham, sowohl in Bezug auf die Zeit als auch in Bezug auf die Stellung. Der erniedrigte Jesus von Nazareth ist dieser „ICH BIN“ aus 2Mo 3, der Herr des Alten Testamentes.
Das Evangelium nach Johannes beschreibt die geistliche Reise des geistlichen Volkes Gottes, wie sie in der Reise des Volkes Israel aus Ägypten nach Kanaan vorbildlich dargestellt wird. Es beschreibt unsere Reise von der Erde in die Herrlichkeit des Himmels. So wie Christus einst dem Volk erschienen ist, als sie in Ägypten geknechtet wurde, so erscheint jetzt der Herr Jesus den Menschen, die unter der Sünde geknechtet werden. In diesem Kapitel sagt der Herr Jesus, dass die Knechtschaft der Sünde noch schrecklicher ist als die Knechtschaft Ägyptens. Jeder Mensch, der in diese Welt geboren wird, steht unter dieser Knechtschaft der Sünde, unter diesem Despot Satan.
In Joh 1 sehen wir das Lamm Gottes als die Erfüllung des Vorbildes, das wir in 2Mo 12 in dem Passah haben. In Joh 3 lesen wir von der ehernen Schlange in der Wüste, in Joh 4 von dem lebendigen Wasser, das aus dem wahren Felsen Jesus Christus heraus fließt; Joh 5 spricht von dem Gesetz und der Gnade, die dem Mann am Teich Bethesda begegnete. Das Gesetz war dazu gegeben worden, auf dass die Hilflosigkeit des Menschen offenbar würde. Joh 6 spricht von dem Brot des Lebens, das aus dem Himmel herab gekommen ist, das die Erfüllung des Mannas in der Wüste ist. Joh 7 geht weiter zu dem Laubhüttenfest, das von der herrlichen Zukunft Israels spricht. So beschreibt Johannes den Weg der Befreiung aus der Welt und führt uns in die Fürsorge Gottes während der Wüstenreise ein und stellt uns auch das Ziel der Reise vor, das Vaterhaus (Joh 14). Und alle diese Segnungen ruhen auf dieser Person, die von sich selbst zu Recht „ICH BIN“ sagen kann.
In der Offenbarung sagt der Herr Jesus von sich auch wieder „ICH BIN“ (Off 22,13). Er ist der erste und der letzte Buchstabe des Alphabets, und auch alle Buchstaben dazwischen. Er ist der, der sich mit Worten dieser Buchstaben offenbaren möchte. Er spricht das erste Wort und auch das letzte Wort. Er ist der Anfang und das Ende aller Dinge, aller Gedanken und Vorsätze Gottes. Er ist der Erste von allen, der der Letzte wurde, und wieder von allen der Erste sein wird in alle Ewigkeit. 7-mal in unserem Evangelium benutzt der Herr Jesus diesen wunderbaren Namen „ICH BIN“. Diese 7 Titel beschreiben die Person und das Werk des Herrn Jesus in Vollkommenheit:
- Ich bin das Brot des Lebens (Joh 6,35)
- Ich bin das Licht der Welt (Joh 8,12)
- Ich bin die Tür (Joh 10,9)
- Ich bin der gute Hirte (Joh 10,14)
- Ich bin die Auferstehung und das Leben (Joh 11,25)
- Ich bin der Weg, die Warheit und das Leben (Joh 14,6)
- Ich bin der Weinstock (Joh 15,1)
Eine Zusammenstellung der Verse mit "Wahrlich, wahrlich" befindet sich im Abschnit "Typische Begriffe: 'Wahrlich - Wahrlich' " unter Joh 1,51.