Und nun höre auf ihre Stimme; nur zeuge ernstlich gegen sie und tu ihnen die Weise des Königs kund, der über sie herrschen wird: Samuel soll ihrem Wunsch entsprechen – auf diese Weise erfüllt Gott seine Pläne, einen König einzuführen, allerdings zuerst einmal einen, der keine gute Rolle spielen wird. „Ich gab dir einen König in meinem Zorn, und nahm ihn weg in meinem Grimm“ (Hos 13,11). Wenn das Volk etwas haben will und dabei nicht nach dem Willen Gottes fragt, dann werden sie auch die Früchte davon tragen müssen (vgl. Ps 106,15; 78,29). So ist es auch heute mit der Demokratie. In Apostelgeschichte 19,32 schrien die einen dies und die anderen das, bei der Verurteilung des Herrn schrie das Volk: „Kreuzige ihn“ (Lk 23,23).
Auf diese Weise würde der Kontrast zwischen dem König nach dem Willen des Fleisches und dem König nach dem Willen Gottes sehr deutlich werden.
Zeuge ernstlich gegen sie: Gott lässt das Volk Israel nicht ohne ein deutliches Zeugnis und eine ernste Warnung. Nun können sie sich das alles noch einmal überlegen. Die Weise des Königs erklärt Samuel ihnen dann im nächsten Abschnitt (V. 10–18).
Samuel gibt nun eine Beschreibung des Königs, der über Israel herrschen wird. Er wird sich selbst bereichern, letztlich seine Interessen, seine Ehre und Macht verfolgen, und nicht das Wohl des Volkes suchen. Wie völlig anders verhielt der Herr sich als der König Israels (davon ist David in diesem Buch ein Vorbild). Es würde die Weise Sauls sein, aber nicht die Weise des Königs nach dem Herzen Gottes.
So geht es auch uns Christen, wenn wir bei der Welt Unterstützung suchen: „Sie hat ihn arm und krank gemacht, und Undank ist ihr Lohn“.