Und Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es ganz als Brandopfer dem Herrn; und Samuel schrie zu dem Herrn für Israel, und der Herr erhörte ihn: Samuel, der treue Prophet und hier auch Mittler-Priester, nimmt zuerst ein Milchlamm, das er als Brandopfer dem Herrn darbringt. Dann schreit er zum Herrn. Die Darbringung des Milchlamms und sein Beten sind hier aufs engste verknüpft. Die Gebete steigen gleichsam mit dem Rauch des Opfers zu Gott empor (Ps 141,2; Off 5; 8).
Das ist hier der besondere Wendepunkt. Der Herr Jesus wird im Vorbild in seiner Vollkommenheit und Zartheit eingeführt. Auf einer anderen Grundlage kann Gott nicht mit dem Menschen handeln.
Milchlamm: das noch Milch säugte, möglicherweise sieben Tage alt (3Mo 22,27). Siehe in der Offenbarung: das Lämmlein, das schwache, verachtete. Das Brandopfer symbolisiert die völlige Weihe und Hingabe des Opfernden. Wir wissen, dass es vorbildlich Christus ist, durch den allein wir uns Gott weihen können. Gott erhört das Gebet Samuels. Knapp: „ein Milchlamm war in Übereinstimmung mit ihrem [schwachen] Zustand“. Das Milchlamm ist ein Bild der Schwachheit. Der Herr ist in unsere Stellung der Schwachheit eingetreten, er ist in Schwachheit gekreuzigt worden (2Kor 13). Das Milchlamm spricht auch von Abhängigkeit. Er war von Mutterschoß an Gott geweiht (Ps 22). Israel musste sich seiner Abhängigkeit von Gott bewusst werden.
Das Brandopfer geht von einer bestehenden Beziehung zwischen Gott und seinem Volk aus. Es dient hier der Wiederherstellung des Volkes.
Das Milchlamm erinnert an das Lamm (eig. Lämmchen) in der Offenbarung. Einerseits erinnert das an das Opfer des Herrn, andererseits an die Feindschaft gegen den Herrn Jesus. Er wird das Gericht ausführen, so wie Gott auch hier Gericht an den Philistern geübt hat.
Und der Herr erhörte ihn: Jes 65,24.