Einleitung
Die Stämme Ruben, Gad, Manasse, Juda und Ephraim hatten ihr Erbteil bereits in Besitz genommen (Kap. 13‒17)
Das Zelt der Zusammenkunft wird nun in Silo aufgebaut. Silo sollte für viele Jahre das Zentrum des Gottesdienstes in Israel werden.
Das restliche Land soll aufgeschrieben werden, damit die übrigen Stämme ihr Erbteil erhielten. Die verbliebenen sieben Stämme, die noch kein Erbteil zugeteilt bekommen hatten, waren: Benjamin, Simeon, Sebulon, Issaschar, Aser, Naphtali, Dan.
Einteilung
Das restliche Land wird aufgeschrieben (V. 1‒10)
Das Erbteil des Stammes Benjamin (V. 11‒28)
Vers 1
Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammelte sich nach Silo, und sie schlugen dort das Zelt der Zusammenkunft auf; und das Land war vor ihnen unterjocht: Nun kommt die Bundeslade von Gilgal (Jos 6,9) nach Silo. Silo heißt Friede. Dort hat sie 300 Jahre gestanden. Silo liegt zentral im Land.
Gilgal ist das Gericht über das Fleisch, Silo ist die Ruhe Gottes: Gericht über das Fleisch führt zur Ruhe Gottes.
Silo: Ein Ort im Gebiet des Stammes Ephraim, der das Erstgeburtsrecht besaß. Dort wurde die Stiftshütte am Ende des Lebens Josuas, welcher ebenfalls aus dem Stamme Ephraim war, aufgestellt. Hier war Eli Priester, und Samuel begann hier seinen Dienst. Die Bundeslade war aus Gilgal weggeschafft worden und blieb in Silo, bis sie in das Lager Israels gebracht und von den Philistern genommen wurde. Gott hatte seinen Namen dort wohnen lassen, aber wegen der Bosheit der Israeliten verließ er die Stiftshütte zu Silo, und der Ort wurde danach als ein Zeichen der Verwüstung aufrechterhalten. Der Verfall des Fleisches, dargestellt durch den Erstgeborenen Ephraim, in der Zeit des Kampfes bereitete den Weg für Gottes Wahl, der den Stamm Juda und den Berg Zion erwählte (Ps 78,9.60-68; Jer 7,12.14; 26,6-9).
Als die Sünde des Stammes Benjamin dazu führte, dass er nahezu zerstört worden wäre, wurde ihnen erlaubt, die Jungfrauen von Silo zu rauben, um den Überlebenden Frauen zur Verfügung zu stellen (Ri 20; 21). Zur Zeit der Teilung des Königreichs wohnte der Prophet Achija dort (Jos 18,1-10; Ri 18,31; 21,12-21; 1Sam 1,3-24; 4,3.12; 1Kön 14,2.4; Jer 41,5).
Stiftshütte: Während der vierzig Jahre in der Wüste wurde die Stiftshütte umhergetragen (siehe Lager), und als die Israeliten das Land betraten, wurde sie offensichtlich zuerst in Gilgal aufgerichtet (Jos 9,6). Später stand sie in Silo (Jos 18,1). Während sie dort war, wurde die Stiftshütte von Gott auf Grund der Hurerei und Bosheit des Volkes verlassen (Ps 78,60; Jer 7,12.14; Jer 26,6.9). Die Bundeslade wurde schließlich von den Philistern weggenommen und nach ihrer Rückgabe nicht in die Stiftshütte zurückgebracht. Auch als David die Bundeslade holte, brachte er sie nicht zurück in die Stiftshütte, sondern stellte sie auf den Berg Zion. Wir lesen als nächstes, dass sich die Stiftshütte in Nob befand (1Sam 21,1-6). Danach war sie in Gibeon (1Chr 16,39; 1Chr 21,29; 2Chr 1,3-6). Als der Tempel gebaut wurde, wurde die Stiftshütte geholt, nun zusammen mit der Bundeslade und den heiligen Geräten. Die Stiftshütte machte dem Haus Platz, dessen letzte Herrlichkeit noch größer sein wird als je zuvor (2Chr 5,4-9; Hag 2,9) (Bibelkommentare).