Vor allem aber habt untereinander eine inbrünstige Liebe,
denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden: Die beiden Dinge,
die uns die Kraft zu einem gottesfürchtigen Wandel geben, sind erstens
die Gemeinschaft mit dem Herrn (Gebet), das ist der Ausdruck der
Abhängigkeit und des Gehorsams, und zweitens gegenseitige Liebe unter
den Geschwistern, den Kindern Gottes (Joh 13,34; 15,12.17;
Vor allem [proV pavntwn]. Die Liebe sollte die Triebfeder zu allem sein (1Kor 13).
Inbrünstig [ejktenhvς], angespannt, heftig, innig, eifrig, beharrlich; nur hier.
Liebe [ajgavph]: In beiden Fällen ajgavph. filevw bezeichnet Freundschaft. HLH: filevw ist eine Gemütsbewegung, die durch etwas in dem Gegenstand der Liebe, das anziehend ist und Freude schenkt, angeregt wird.“ ajgavph ist die göttliche Liebe, die Natur Gottes. Diese Natur haben wir. Wo sie offenbart wird, „wird die göttliche Gegenwart und Wirksamkeit offenbart“ (HLH). Vgl. 1. Johannes 4,12.
Bedeckt eine Menge von Sünden: Bedecken ist kalypto: verbergen, verdecken ‒ nicht ausbreiten. Sie verhindert das Anregen dessen, was die sündige Natur hervorbringt: Hass, Zwietracht (vgl. 2,1). Auch gegenseitige Fußwaschung. Nicht Dinge übergehen, sondern göttlich regeln. Wenn ich der Sünde in dem Bruder mit Liebe begegne, schaut Gott, was die Regierung betrifft, auf die Liebe. Es ist ein Vorrecht, die Füße des Bruders zu waschen (Jak 5,15; 1Joh 5,16).
Es ist die Liebe, die eine Menge von Sünden bedeckt: „Hass erregt Zwietracht, aber Liebe deckt alle Übertretungen zu“ (Spr 10,12).