Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“: Hier wird ein wichtiger Gegensatz deutlich: Der Herr Jesus kann nur deshalb Mittler sein, weil Er sowohl Mensch als auch der Sohn Gottes ist (Ps 2,7). Er ist zugleich der ewige Gott, der keinen Anfang und kein Ende hat.
Aaron wird hier nicht als Vorbild von Christus gesehen, sondern im Gegensatz zu Ihm. Sowohl Aaron als auch Christus sind beide von Gott als Hoherpriester bestimmt worden. Beide sind von Gott mit Herrlichkeit bekleidet worden. Mose musste für Aaron Kleider zum Schmuck und zur Herrlichkeit machen lassen. So hat Gott auch Christus mit Ehre und Herrlichkeit als Hohepriester gekrönt.
In Ewigkeit: Das bedeutet hier: Solange sein Priestertum besteht, also auch für die Dauer des Friedensreiches. Danach gibt es keine Sünde und keine Leiden mehr, daher ist der Dienst des Herrn Jesus als Hoherpriester nicht mehr erforderlich.
Ordnung [tavxiς]: Lukas 1,8; 1. Korinther 14,40; Kolosser 2,5; Hebräer 5,6.10: 6,20: 7,11.17 (21?). In der Septuaginta (LXX) in Psalm 110,4: Weise, Anordnung. Die Weise (nach dem Modell) ist die Melchisedeks mit Bezug auf seine Person; der Inhalt ist der Aarons mit Bezug auf seine Tätigkeit.
Melchisedek: Die enge Verknüpfung zwischen Königtum und Priestertum ist das besondere Kennzeichen des Priestertums Melchisedeks (vgl. 1Mo 14,18; Sach 6,13). Diese Verbindung wird auch in Psalm 110 deutlich. Vers 1 ist die Antwort auf die Erniedrigung des Herrn Jesus, wie sie in Psalm 109 beschrieben wird. Christus soll sich zu seiner Rechten setzen, bis Gott seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt habe.
Bei der fünfmaliger Anführung von Psalm 110,4 im Hebräerbrief liegt die Betonung jeweils auf einem anderen Wort.