Christus aber als Sohn über sein Haus, dessen Haus wir sind, wenn wir nämlich {o. wirklich} die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung [bis zum Ende standhaft] festhalten: Christus ist Sohn über das Haus des dreieinen Gottes. Insofern ist Er auch Sohn über sein Haus.
Haus [oij`koς]: Beim Haus geht es vor allem um das Wohnen Gottes. Gott kann bei Menschen nur aufgrund der Erlösung wohnen. Im ersten Buch Mose wohnte Gott bei niemandem. Das war erst im zweiten Buch Mose möglich, nachdem die Erlösung durch das Lamm und den Auszug aus Ägypten stattgefunden hatte.
Dessen Haus wir sind: „Wir“ sind das Haus als „Geheiligte“ (2,11), als heilige Brüder (3,1), als Erlöste. Es ist ein Haus, in dem Priesterdienst geübt wird, ein heiliger Tempel. Die Gläubigen (die ekklesia) der Jetztzeit sind sowohl der Tempel als auch Priester im Tempel. „Wir“ unterscheidet die Gläubigen deutlich von den jüdischen Bekennern, die kein Leben aus Gott hatten.42
Wenn wir nämlich die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung [bis zum Ende standhaft] festhalten: o. „es sei denn, dass wir“. Nun folgt eine Einschränkung. Wer die Freimütigkeit (das frohe Vertrauen) und den Ruhm der Hoffnung nicht festhält, gehört nicht wirklich zum Haus Gottes. Auch Gläubige mögen die Frische verlieren oder ermatten, doch bloße Bekenner erweisen sich bei Prüfungen als unecht. Es verhält sich wie bei einer falschen Banknote. Sie wird nicht dadurch falsch, dass man sie prüft, sondern sie erweist sich durch die Prüfung als falsch.
Bis zum Ende standhaft festhalten: Das ist Ausdauer. Das Festhalten beweist, dass jemand wirklich ein Gläubiger ist, einer, der von neuem geboren ist (vgl. Heb 6,9). Hält er nicht fest, ist er ein bloßer Bekenner ohne Leben aus Gott.
Die Verse 7‒11 sind eine Einschaltung. Der Unglaube war das große Problem des Volkes Israel in der Wüste. Der Unglaube war auch das Problem der hebräischen Christen, die sich zum Judentum zurückwandten.
42 Das Thema des Hauses Gottes wird hier nur andeutungsweise behandelt. Um mehr über dieses Haus zu erfahren, müssen wir den Brief des Petrus (Kapitel 2) und die Briefe des Apostels Paulus studieren (zum Beispiel Eph 2, 1Kor 3 usw.).↩︎