Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er in den Sachen mit Gott41 ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen: Der Herr Jesus wurde in allem den Brüdern gleich. Adam wusste nicht, was es bedeutete, ein kleines Kind zu sein, der Herr wusste es, weil Er als kleines Kind geboren wurde.
Barmherziger und treuer Hoherpriester: Das waren die Voraussetzungen, dass Er ein barmherziger und treuer Hoherpriester wurde. Die Barmherzigkeit (Mt 9,36) und Treue (1Thes 5,24; 2Thes 3,3; 2Tim 2,2; Heb 3,2.5; 10,23; 11,11; 1Joh 1,9; Off 1,5; 3,14; Off 19,11) dieses Hohenpriesters sehen wir auf Schritt und Tritt in seinem Leben und auch in der gegenwärtigen Zeit, in seinem Dienst im Himmel.
Die Sünden des Volkes zu sühnen: Das bedeutete zuerst einmal, dass Er die Sünden des gesamten Volkes Israel sühnte. So tat es der Hohepriester am großen Sühnungstag. Sühnung ist die Erfüllung der gerechten Forderungen Gottes im Blick auf Sünde. Erst dadurch kann Gott vergeben. Hier geschieht die Sühnung für das Volk Gottes, das aus den wahren Nachkommen Abrahams besteht.
Das Sühnungswerk ist die Voraussetzung für den Dienst des Hohenpriesters im Himmel. Auf der Erde war Christus kein Hoherpriester. Zuerst tat Aaron in seiner Leinen-Kleidung Dienst am großen Sühnungstag, danach war er wieder für ein Jahr für das Volk in den bunten Kleidern tätig. So führt der Brief die Gläubigen von der Erde zum Himmel (3,1). Nach vollbrachtem Werk wurde der Herr Jesus von Gott als Hohepriester begrüßt (5,8–10).
41 O. die Gott betreffen; so auch Kap. 5,1.↩︎