Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen: Bedeckung [skevpasma]: nur hier. „Bedeckung“, vor allem, „was als Decke und so zum Schutz dient“; insbesondere „Zeltdecke“, daher „Kleidung“; übertragen „Schutz“.
Paulus hatte gelernt, Überfluss zu haben und Mangel zu leiden. Ob es noch schwieriger ist, Überfluss zu haben, als Mangel zu leiden? Der große Apostel hatte das gelernt. Vom Herrn Jesus lesen wir das nicht. Wer kann sagen: Wenn ich genug zu essen habe und Kleidung habe, dann bin ich zufrieden? Das ist wahre Gottseligkeit (vgl. hierzu Mt 6,19-34). Dabei geht es nicht um mönchisch erzwungene Armut, wo die Armut das Ziel an sich ist, sondern um die Haltung zum Besitz. Allein in der Schrift finden wir Gleichgewichtigkeit und Harmonie.
Die Reichen dürfen von ihrem Reichtum genießen (V. 17), und die Armen dürfen genießen, was Gott ihnen darreicht. Ähnlich spricht Agur es aus:
Eitles und Lügenworte entferne von mir, Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brot: damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist der Herr? und damit ich nicht vor Armut stehle, und mich vergreife an dem Namen meines Gottes (Spr 30,8.9).