Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und ist nicht fern: Es geht bei dem Gebot in diesem Abschnitt darum, dass Menschen es erfüllen, also um den Gehorsam, der sich darin zeigt. Damals war das Volk nicht bereit, Gott zu gehorchen. Doch es wird in Zukunft eine Zeit kommen, und zwar dann, wenn die Herzen beschnitten sind, dass das Volk umkehrt und sich das Wort erfüllen wird: „Und du wirst ... der Stimme des Herrn gehorchen und wirst alle seine Gebote tun, die ich dir heute gebiete“ (V. 8).
Zu wunderbar [o. schwierig]: Die erste Bedeutung ist, dass das Gebot ja bereits offenbart ist. Doch dem Menschen unter dem Gesetz ist es doch zu schwierig, ja unmöglich. Dem Gerechten ist es möglich: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer“ (1Joh 5,3). Siehe, was Paulus in Römer 10,6-9 in Verbindung mit der Gerechtigkeit schreibt, die ja ebenfalls zum Gehorsam führt.
Gott hatte durch Mose dem Volk in all den vergangenen Jahren die Satzungen und Gebote bekanntgemacht. Forderte Gott damit etwas, was der Mensch nicht erfüllen konnte? Das Gesetz war weder zu schwer noch zu weit entfernt. Gott hatte alles offenbart. Israel konnte die Worte auswendig lernen und mit seinem Mund aussprechen. Doch war das Wort auch im Herzen der Israeliten? Da liegt das Problem. Die Kinder Israel hatten zum allergrößten Teil kein „beschnittenes Herz“ (vgl. V. 6). In Zukunft wird Gott seine Gesetze in ihren Sinn geben und auf ihre Herzen schreiben (Heb 8,10). Für einen wiedergeborenen Christen gilt schon heute: Für den, der Gott liebt, ist es eine Freude, Ihm zu gehorchen.