Einleitung
Als Paulus diesen Brief schrieb, befand er sich auf seiner Reise von Ephesus, der Hauptstadt Kleinasiens, nach Mazedonien. Von dort reiste er weiter nach Achaja (= Hauptstadt Korinth). Paulus war also auf dem Weg zu ihnen. Von dort aus wollte er nach Jerusalem weiterreisen, denn in Judäa waren die Gläubigen durch Verfolgung in große Armut geraten. Sein Herz brannte für diese Geschwister.
Dieses Kapitel erhält wenig Lehre, dafür aber viele Hinweise zum Leben als Christen. Dieses Kapitel ist kein bloßer Anhang, sondern ein unverzichtbarer Teil dieses Briefes.
Wir finden in diesem Kapitel vier Kategorien von Dienern des Herrn: Zuerst Paulus, dann Timotheus, dann Apollos und schließlich Stephanas.
Einteilung
Die Sammlungen für die Heiligen (V. 1.2)
Reisebegleitung und Reisepläne des Paulus (V. 3‒9)
Nachrichten über das Kommen des Timotheus und das spätere Kommen des Apollos (V. 10–12)
Ermutigung zu Glauben und Liebe (V. 13.14)
Dienst des Hauses des Stephanas (V. 15–18)
Grüße und Segenswunsch (V. 19–24)
Vers 1
Was aber die Sammlung für die Heiligen betrifft: Wie ich für die Versammlungen von Galatien angeordnet habe, so tut auch ihr: Immer wieder behandelt Paulus die Sammlungen der Gläubigen. Er hatte Anordnungen in Galatien (also in Kleinasien; Gal 6,6) gegeben. Wir wissen aus Römer 15 – diesen Brief hat er geschrieben, als er in Korinth angekommen war –, dass er auch den Versammlungen in Mazedonien und in Achaja befohlen hatte, Sammlungen für die armen Geschwister in Judäa durchzuführen. In Römer 15 behandelt er dieses Thema noch ausführlicher als hier. Siehe dazu auch 2. Korinther 8 und 9, wo der Apostel sich ebenfalls ausführlich mit Sammlungen beschäftigt. Sammlungen haben den Charakter eines Opfers beziehungsweise der Gemeinschaft [koinwniva]. Eine Sammlung muss ein Opfer sein, sonst ist es keine echte Sammlung.
Was aber ... betrifft: Wieder die Antwort auf eine Frage der Korinther (vgl. 7,1; 8,1; 12,1). Vielleicht war die Armut in Jerusalem eine Folge der Verfolgung (Apg 8,1) oder eine Folge von Hungersnöten.