V12–20 Der Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes
Die Griechen sahen den Leib als minderwertig und moralisch gleichgültig an – der Leib habe nichts mit Gott zu tun. Diese Gesinnung prägte auch zum Teil noch die Korinther.
Sie sagten: „Alles ist mir erlaubt.“ In gewisser Hinsicht ist das so, doch das kann niemals ein Freibrief für Sünde sein.
Das Hauptthema ist in diesem Abschnitt die Hurerei.
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von keinem beherrschen lassen: Möglicherweise hatten die Korinther den ersten Satzteil selbst gesagt. Der Apostel gibt der Aussage eine andere Bedeutung, als die Korinther ihr gegeben hatten. Diese Freiheit ist die Freiheit der Gerechtfertigten (V. 11), nicht Freiheit für das Fleisch. Diese Freiheit ist ein wichtiger Grundsatz. Es gibt keine Vorschriften mehr wie im Alten Testament. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Das Entscheidende ist die Frage nach dem Nutzen für unser geistliches Leben. Dieser Ausdruck bezieht sich nur auf den „Bauch“, nicht auf den Leib beziehungsweise die Hurerei (siehe auch 1. Korinther 10,23). Bauch und Speisen stehen hier für die natürlichen Dinge.
Überwältigen lassen: Freiheit ist nicht vorhanden, wenn eine Sache mich überwältigt, wenn ich dadurch beherrscht werde. „Unter die Macht kommen“ (JND). Dann sind wir nicht mehr frei. Das ist ein falscher Gebrauch der Freiheit; es ist überhaupt keine Freiheit. Es ist Freiheit für das Fleisch, wodurch ein Christ unter die Macht des Fleisches kommt.
Freiheit wird eingeschränkt durch die Frage nach
dem Nutzen
der Erbauung des anderen (10,23)
der Ausübung der Herrschaft über uns
der Ehre Gottes (10,31)