Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit: Unmittelbar auf das Passahfest folgte das siebentägige Fest der ungesäuerten Brote (3Mo 23,6), auf das Paulus hier anspielt. Eigentlich sind Passah und Fest der ungesäuerten Brote ein Fest. In Lukas 22,1 heißt es: „Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, das Passah genannt wird.“ Im Vorbild weist dieses Fest darauf hin, dass das gesamte Leben eines Gläubigen der Tatsache entsprechen sollte, dass durch das Passahlamm alle Sünden weggenommen sind. Ist das nicht ein großartiges Fest? Aber das Fest kann durch Sünde verdorben werden.
Mit altem Sauerteig: Das sind die Sünden, die zum alten Leben vor der Bekehrung gehören. Paulus musste sehr grundsätzlich mit den Korinthern über Sünde in der Versammlung sprechen, weil sie durch ihren Stolz und ihren Hochmut völlig abgestumpft waren. Sie waren aufgeblasen, statt Leid zu tragen.
Bosheit und Schlechtigkeit: Das sind Sünden nach der Bekehrung. Es ist das Überfließen von Schlechtigkeit (Jak 1,21). Diese Sünden müssen im Selbstgericht entfernt werden, sonst kann man kein Fest feiern. Das Wegschaffen des Sauerteigs ist die negative Seite und das Essen des Ungesäuerten die positive. Das Essen des Passahlamms zusammen mit Gesäuertem ist eine schlimme Sünde. Zu dem Lamm passt nur das Ungesäuerte. Die ungesäuerten Brote sind ein Bild vom Herrn Jesus.
Ungesäuertes der Lauterkeit und Wahrheit [eijlikrineiva – ajlhqeiva]: Lauterkeit ist Reinheit, Echtheit Aufrichtigkeit. Wahrheit hier im Sinn von Wahrhaftigkeit (Ps 51,8). Das Ungesäuerte beginnt im Inneren des Menschen. Sind wir bereit, das Böse jederzeit zu verurteilen und wegzuschaffen?