Behandelter Abschnitt Röm 11,9-10
Und David sagt: „Ihr Tisch werde ihnen zur Schlinge und zum Fangnetz und zum Anstoß und zur Vergeltung! 10 Verfinstert seien ihre Augen, dass sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!“: Dieses Zitat aus Psalm 69 steht im Zusammenhang mit der Verwerfung des Messias (V. 1–22) und dem darauffolgenden Zorn Gottes über Israel (V. 23–29). Schließlich folgt aber doch die Wiederherstellung des Volkes (V. 30–37).
Ihr Tisch: Das ist der Brandopferaltar vor dem Tempel (Mal 1,7.12; Hes 44,16).
Der König David sagte voraus, dass der Altar im Tempel seinem Volk, das sich dort sorglos versammeln würde, sich als Fallstrick erweisen sollte. Genau so ist es gekommen. Titus nahm das Passahfest zum Anlass, um 3 Millionen Menschen in Jerusalem einzuschließen. Mehr als eine halbe Million starb den Hungertod, wie wir wissen. In der letzten Phase des Krieges zwängten sich Hunderttausende in die Tempelgebäude, wo sie sich Sicherheit erhofften. Aber der Krieg erreichte seinen Höhepunkt in der blutigen Tempelschlacht, in der Tausende und Abertausende in grausamen Nahkämpfen und durch die Brände den Tod fanden (R. Liebi, Jerusalem – Hindernis für den Weltfrieden?, S. 61).
Allezeit [diaV pantoVς]: Diese Übersetzung ist vielleicht nicht sehr glücklich, denn auch dieser Zustand wird einmal enden. „Beständig“ ist wohl besser.