Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat: Die Juden haben – im Gegensatz zu Pilatus – keinerlei Skrupel. Sie berufen sich auf das von Gott gegebene Gesetz. Obwohl sie unendlich viele Beweise der Gottheit Jesu hatten, haben sie ihn doch als Sohn Gottes verurteilt. Das ist Religiosität. – Sie sagen gleichsam zu Pilatus: Du kennst unser Gesetz nicht. Sie kannten das Gesetz, aber sie wollten Gott nicht in Erkenntnis haben (Röm 1), sie leugneten auf entsetzliche Weise die Gottheit Jesu. Allein Psalm 2 hätte sie überzeugen können, dass Er der Sohn Gottes war. Er wurde gekreuzigt, weil Er der Sohn Gottes war und ist! Sie forderten die schlimmste Todesstrafe, die für die allerschwersten Verbrechen vorgesehen war.
Zu Gottes Sohn gemacht: In keinem Evangelium wird das so deutlich, warum sie Ihn kreuzigen wollen: Sie wollen Ihn kreuzigen, weil Er der Sohn Gottes ist. Deshalb hassen sie Ihn. Der Hass kennt keine Grenzen. Sie haben Ihn also nicht wegen seiner Botschaft verworfen, nicht wegen seines Anspruchs, der Messias Israels zu sein, sondern weil Er der Sohn Gottes war (vgl. 1,11). Das ist die Bosheit des gefallenen Menschen (vgl. V. 5).