Ihr habt viel gesät und wenig eingebracht; ihr esst, aber nicht zur Sättigung; ihr trinkt, aber nicht zur Genüge; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel: Für die eigenen Dinge hatte das Volk sich abgemüht. Die Ernte der vergangenen Monate war schlecht ausgefallen – es war ja inzwischen Ende August. Die Effizienz war jedoch gering. Gab es Teuerung und Inflation? Sie hatten nicht beachtet: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Mt 6,34). Mangel an Essen und Trinken, Kleidung und Lohn ist hier eine Züchtigung des Herrn. Es gibt auch Züchtigungen, die unser geistliches Leben betreffen.
Ihr trinkt, aber nicht zur Genüge: Buchstäblich kann das eine missratende Weinernte sein. Trinken muss ja nicht betrinken sein (vgl. Joh 2,10).
Wir beschäftigen uns vielleicht mit dem Wort Gottes und klären manche wissenswerte Frage, lösen Schwierigkeiten, stellen Lehren auf und unterweisen darin. Werden unsere Seelen dadurch erfrischt? Nein, das Herz empfindet Magerkeit und wir trinken weiter, ohne unseren Durst zu löschen (H. Rossier).