Sie hat meinen Weinstock zu einer Wüste gemacht und meinen Feigenbaum zerknickt; sie hat ihn gänzlich abgeschält und hingeworfen, seine Ranken sind weiß geworden: Weinstock und Feigenbaum bringen edle Früchte (vgl. Hos 2,14). Buchstäblich waren die Weinberge und die Feigenbäume abgefressen. Weder Weinstock (Freude) noch Feigenbaum (Gerechtigkeit) konnten Frucht bringen.
Gott hatte das Volk Israel in sein Land geführt. Im Bild hatte Er es als einen Weinstock oder Weinberg gepflanzt (Jes 5,1-7; Ps 80,8). Gott wollte Frucht in seinem Volk sehen und Freude daran haben. Wenn das Volk Freude hat und diese Freude mit Gott teilt, ja, Gott seine Freude an der Freude des Volkes haben kann, ist Er befriedigt (Jes 65,18.19). Eines Tages würde Gott einen anderen Weinstock pflanzen und auf diese Weise Israel völlig beiseitesetzen (Joh 15).
Wenn das Volk Gottes sich nicht bewusst ist, dass das Land das Land Gottes ist (3Mo 25,23) und alle Segnungen von Gott kommen, geht etwas grundsätzlich schief.