Dann befahl der König, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König hob an und sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, er möge dich retten: Daniel hat sich gegen die Vollstreckung des Urteils nicht gewehrt. Wir hören kein Wort über seine Empfindungen. Wie mag ihm zumute gewesen sein? Von den Leiden Daniels wird in diesem Kapitel nichts berichtet. Umso mehr lesen wir in der Bibel von Leiden des Herrn Jesus, und das ganz besonders in den Evangelien und den Psalmen. Bruder Darby hat in seiner Schrift Die Leiden Christi sehr tiefgehend über die Leiden des Herrn geschrieben10. Jemand hat einmal gesagt hat, dass jeder Christ dieses Büchlein einmal pro Jahr lesen sollte. Darin können wir nachlesen, wie Christus sich mit dem Überrest in der Zukunft einsmachen wird.
Dann befahl der König: Hätte Darius nicht trotzdem dafür sorgen können, dass Daniel nicht in Löwengrube kam? Jetzt möge Gott ihn retten. Für uns ist es wichtig, zu wissen, dass Gott auch in diesem Augenblick alle Dinge in der Hand hält: Gott will, dass (1) dieses schöne Zeugnis vom König über Daniel abgelegt wird. Außerdem will (2) Gott das Wunder tun, dass Daniel in der Löwengrube bewahrt wird und gleichsam aus der Löwengrube aufersteht. So würde einmal der aus den Toten auferstehen, den Daniel vorschattet: Christus. In beidem ist Daniel ein schönes Vorbild vom Herrn Jesus: Der Herr hat Gott ohne Unterlass gedient und ist um seiner Frömmigkeit willen erhört worden, indem Gott Ihn aus den Toten auferweckt hat.
10 J. N. Darby, Die Leiden Christi, Neustadt (Ernst-Paulus-Verlag).↩︎