Behandelter Abschnitt Dan 2,29-30
Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde; und der, der die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. 30 Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis offenbart worden, sondern deshalb, damit man dem König die Deutung kundtut und du die Gedanken deines Herzens erfährst: In aller Bescheidenheit legt Daniel dar, dass er nicht mehr Weisheit hat als alle anderen, sondern dass Gott dem König die Gedanken seines Herzen offenbaren will. Von Gott geht letztlich alles aus. Daniel möchte, dass dem König das bewusst wird. Daniel sagt nicht einmal, dass Gott ihm die Geheimnisse offenbaren würde, wohl aber Nebukadnezar.
Wirkliche tiefe Kenntnis der Wege Gottes ist mit Demut gepaart (WK). Geistliche Erkenntnis bläht nicht auf – wohl bloße Kenntnis (1Kor 8). Wirkliche Kenntnis des Wortes Gottes ist außerdem mit dem Bewusstsein der Liebe Gottes verbunden.
Die Gedanken deines Herzens: Muss es nicht für den König beängstigend gewesen sein, dass da jemand war, der seine Gedanken kannte (siehe V. 29)? Gott hat gesehen, dass Nebukadnezar auf seinem Lager Gedanken aufstiegen, dann hat Er ihm den Traum gegeben und gibt ihm nun durch Daniel die Deutung. Der König erkennt daher, dass er es mit einem allmächtigen Gott zu tun hat.
Nun finden wir die allgemeine Geschichte der heidnischen Reiche, die „Zeiten der Nationen“ (Lk 21,24). Später werden Einzelheiten erklärt, die die Beziehung der Nationen zum Volk Israel betreffen. Gott weiß von Anfang an das Ende (Jes 46,10). Er verherrlicht sich durch prophetische Offenbarungen. Er tut nichts, ohne es zuvor seinen Knechten offenbart zu haben (Amos 3,7).
Das große Ziel aller Prophezeiung ist Christus, der Stein, der zu einem großen Berg wird und die ganze Erde erfüllt. Das ist der Augenblick, wo sich Epheser 1,9-10 erfüllen wird, nämlich dass vor aller Welt sichtbar wird, dass Christus Haupt über alle Dinge ist.