Behandelter Abschnitt Jer 29,10-11
Denn so spricht der Herr: Sobald siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich mich eurer annehmen und mein gutes Wort an euch erfüllen, euch an diesen Ort zurückzubringen. 11 Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang {o. Zukunft} und Hoffnung zu gewähren: Die falschen Propheten weissagten, dass die Juden innerhalb zwei Jahren nach Jerusalem zurückkehren würden. Daraufhin wiederholt der Herr jetzt die Offenbarung, dass das nicht in zwei Jahren geschehen würde, sondern in siebzig Jahren:
Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre. Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, werde ich an dem König von Babel und an jenem Volk, spricht der Herr, ihre Schuld heimsuchen, und an dem Land der Chaldäer; und ich werde es zu ewigen Wüsteneien machen. Und ich werde über jenes Land alle meine Worte bringen, die ich über es geredet habe: alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Nationen. Denn viele Nationen und große Könige werden auch sie dienstbar machen; und ich werde ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werk ihrer Hände vergelten (Jer 25,11-14).
Sobald siebzig Jahre für Babel voll sind: Nun kommt die wunderbare Aussicht und die konkrete Ankündigung, dass es eine Rückführung der Weggeführten nach siebzig Jahren geben würde. Diese Rückführung würde es unter dem persischen König Kores geben, von dem wir lesen, dass der Herr ihm den Auftrag geben würde, Ihm ein Haus zu bauen (siehe dazu 2Chr 36 und Esra 1; Jes 44 und 45). Diese siebzig Jahre rechnen ab der ersten Wegführung, die in Daniel 1,1 beschrieben wird und etwa 605 v. Chr. stattgefunden hat. Der Aufruf zur Rückkehr in das Land durch Kores war im Jahr 538.
Gedanken des Friedens: Gott weiß ja seine Gedanken, obwohl Menschen sie nicht immer wissen. Gott kann uns nicht immer alle seine Gedanken mitteilen, weil das nicht gut für uns wäre. Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass alle seine Gedanken in Bezug auf seine Kinder und sein Volk immer Gedanken des Friedens sind, die niemals für uns zum Unglück sind. Der Ausgang hier ist das Ende einer Prüfung oder Bewährung, und mit dieser Prüfung oder Bewährung hat Gott ein festes Ziel. Für uns als Gläubige dieser Zeit ist der Ausgang aus dieser Welt das Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung der Seinen. Dieser Ausgang wird sehr herrlich sein, und das Wissen bewirkt immer wieder eine feste Hoffnung in uns. Das darf jeder persönlich für sich in Anspruch nehmen (vgl. Röm 8,31-39). Da möchte man mit David ausrufen, was er in Psalm 139,17.18 niedergeschrieben hat (vgl. Jes 55,8.9).