Einleitung
Zeitliche Einordnung: etwa 4. Jahr Jojakims bis 4. Jahr Zedekias (605–594).
Im vorhergehenden Kapitel (V. 14.15 und 19–21) fanden wir helle Lichtblicke der Wiederherstellung.
In diesem Kapitel finden wir, dass die Sünde Judas noch schrecklicher war als die Sünde Israels.
Die Erweckung unter Josia konnte die tiefe Verankerung des Götzendienstes in Juda nicht mildern.
Die Juden vertrauten auf Menschen statt auf den Herrn.
Jeremia musste besonders zum Volk über die Nicht-Einhaltung des Sabbats prophezeien.
Einteilung
Judas Sünde und Strafe (V. 1–4)
Trügerische und echte Sicherheit (V. 5–13)
Jeremia ruft in Anfechtung zum Herrn (V. 14–18)
Am Sabbatgebot soll Judas geistlicher Zustand gemessen werden (V. 19–27)
Kurzbeschreibung
Die Sünde ist eingegraben in die Herzen der Menschen von Juda und die Hörner des Altars (V. 1).
Der Götzendienst ist die eigentliche Ursache des Gerichts. Gottes Zorn wird ewiglich brennen; das Volk selbst hat dieses Feuer in Brand gesetzt (V. 2–4).
Gegenüberstellung des Mannes, der auf Menschen vertraut, und des Mannes, der auf den Herrn vertraut (V. 5–8).
Das arglistige Herz des Menschen und das gerechte Erforschen des Herrn. Er wird jedem vergelten (V. 9.10).
Ein Fluch über Menschen, die unrechtmäßig Reichtum erwerben (V. 11).
Ist es Jeremia, der in erhabenen Worten die Wohnung des Ewigen beschreibt? – und die Folgen für die, die Gott verlassen? – der Herr bekräftigt diese Aussage (V. 12.13).
Jeremia spricht mit Gott über seinen Prophetendienst. Jeremia sehnt sich nach der Errettung Gottes für ihn. Gott ist sein Ruhm. Jeremia als treuer Hirte. Gott ist seine Zuflucht. Nun wünscht er den Feinden Gottes, die auch seine Feinde sind, Gericht und Zerschmetterung. Damit ist er auf einer Linie mit Gott (V. 14–18).
Nun betraut der Herr Jeremia mit einer erneuten Botschaft. Könige von Juda, die Bewohner Judas und Jerusalems sollen das Wort Gottes hören: Sie sollen den Sabbat heiligen. Noch könnte es Gnade geben. Ein letzter Prüfstein? Sonst ist der Untergang Jerusalems endgültig (V. 19–27).
Vers 1
Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze; sie ist eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hörner eurer Altäre: Die Sünde Judas ist untrennbar mit dem bösen Herzen Judas verbunden, mit eisernem Griffel eingeschrieben und mit diamantener Spitze eingegraben. Auch klebte die Sünde an den Hörnern der Altäre. Sie selbst und ihr Gottesdienst sind durch und durch befleckt. Die Sünde war dort, wo das Blut der Versöhnung sein sollte. Deshalb musste das Gericht kommen.
An die Hörner eurer Altäre: Das Versöhnungsblut der Opfer musste für einen Priester oder für die ganze Versammlung an die Hörner des Räucheraltars gestrichen werden (3Mo 4,7.18). Wenn ein Fürst oder jemand aus dem Volk sündigte, wurde das Blut an die Hörner des Brandopferaltars gestrichen (3Mo 4,25.30). Zu dieser Zeit fand der Opferdienst nicht mehr statt, sondern wurde den Götzen auf den Höhen geopfert.