Behandelter Abschnitt Jer 12,5-6
Wenn du mit Fußgängern läufst und sie dich ermüden, wie willst du denn mit Pferden wetteifern? Und wenn du auf ein Land des Friedens dein Vertrauen setzt, wie willst du es denn machen in der Pracht des Jordan {d. h. an den üppig bewachsenen Ufern des Jordan, wo Löwen lagern (vgl. Kap. 49,19; 50,44; Sach 11,3)}? 6 Denn auch deine Brüder und das Haus deines Vaters, auch sie sind treulos gegen dich, auch sie rufen dir nach aus voller Kehle. Glaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden: Der Herr weiß um die Not seines Knechtes, doch er kann wegen seiner Befindlichkeiten, nicht seine weisen Pläne verändern. Er macht Jeremia klar, dass er bisher gleichsam mit Fußgängern gelaufen ist, und das hat ihn ermüdet. Wie soll es ihm ergehen, wenn er mit Pferden wetteifert? Das bedeutet also, dass der Herr Jeremia auf größere Nöte vorbereitet.
Ein Land des Friedens: Jeremia sehnt sich nach einem Land des Friedens, doch er befindet sich am Jordan, wo die Löwen sind. Hat er nicht soeben erlebt, dass seine eigenen Verwandten einen Anschlag auf ihn beabsichtigten? Er soll Ihnen nicht glauben, wenn sie freundlich mit ihm reden. Der Mensch ist durch und durch verdorben – Gott weiß wie er mit dem Menschen umgehen muss, wie lange Er Geduld und Langmut übt, und wann Er das Gericht kommen lässt. Gott ist unendlich barmherzig und gnädig. Das musste Jeremia lernen, und das müssen auch wir lernen. Das Gericht wird zu seiner Zeit kommen.
Dieser Abschnitt ist in Poesieform im Rhythmus eines Klageliedes geschrieben. Der Herr erfuhr die gleiche Behandlung wie Jeremia seitens seiner Familie.