Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoß tragen, die Säugenden wird er sanft leiten: Zugleich ist er ein guter Hirte, voll zarten Mitgefühls für alles Schwache. Er wird sich seiner Herde annehmen (Sach 9,16). Einerseits ist Er der unbestechliche Richter, andererseits ist Er ein überaus zärtlicher Hirte. Der gute Hirte hat sein Leben für seine Schafe gegeben (Joh 10). So hat auch Petrus die Lämmer geweidet. Die Säugenden sind die Mutterschafe. Was für ein Gegensatz: Einerseits der machtvolle Richter, andererseits der zarte Hirte!
In erster Linie scheint sich das auf Kores25 zu beziehen: „der von Kores spricht: Mein Hirte und der all mein Wohlgefallen ausführt, und zwar, indem er von Jerusalem sagen wird: Es werde aufgebaut!, und vom Tempel: Er werde gegründet!“ (Jes 44,28). Es gibt in den nächsten Kapiteln viele Hinweise auf Kores, die ihre Erfüllung im Herrn Jesus finden werden (vgl. 41,2).
Nun schneidet Gott ein Problem an, das zwischen Ihm und dem Volk bestand: der Götzendienst. Das gilt für die Kapitel 40–48. Ab Kapitel 49 bis 57 geht es dann um den leidenden Knecht des Herrn. Dem Götzendienst steht der wahre Schöpfer gegenüber. Israel hat den Götzen in Ägypten gedient, dann in der Wüste und im Land und schließlich in Babylon. Sie mussten lernen, künftig allein dem Herrn zu dienen. Sie mussten Ihn als Schöpfer erkennen. Nur so ist Wiederherstellung möglich. Später finden wir in Kapitel 46, wie Gott sich mit den Götzen von Babel (Bel und Nebo) vergleicht. Auf diese vertrauten die Chaldäer, aber auch die Juden. Gott zeigt seine Macht über die Götzen in Babel.
25 WJO geht nicht davon aus, dass Kores wirklich ein Gläubiger war.↩︎