Und das Herz des Pharaos verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, so wie der Herr geredet hatte. Die Erweisung der Macht Gottes führt nur dazu, dass der Pharao sein Herz verhärtet. Ihn beeindruckt wohl die Tatsache, dass die Zauberer ebenfalls Stäbe in Schlangen verwandeln können, nicht aber, dass Aarons Stab ihre Stäbe verschlingt.
Dreimal lesen wir, dass Gott das Herz des Pharao verhärten wollte (2Mo 4,21; 7,3; 14,4), siebenmal, dass der Pharao sein Herz verhärtete bzw. verstockte (2Mo 7,13.22; 8,11.15.28; 9,7.34) und fünfmal, dass Gott das Herz des Pharao verhärtete (2Mo 9,12; 10,20.27; 11,10; 14,8). Gott hat tatsächlich das Herz des Pharao erst verhärtet, nachdem dieser sich sechsmal verhärtet hatte.
Die erste Gruppe der Plagen zeigt uns die Gerichte, die Gott schon jetzt in seiner Vorsehung über die Welt kommen lässt. Die Schriftgelehrten (Leiter der Christenheit) versuchen aber, den Warnungen Gottes die Kraft zu nehmen, indem sie alles auf natürliche Weise zu erklären versuchen. Die Gläubigen sind ebenfalls von diesen Plagen betroffen.
Der Strom brachte Ägypten Fruchtbarkeit. Vom Nil behauptete Pharao, dass er ihn gemacht habe (Hes 29,3.9). Der Nil wurde als einer der Hauptgötter Ägyptens verehrt. Diese Plage traf Ägypten an der Hauptschlagader. Gott kann die Segensquelle in Fluch verwandeln, obwohl es im Grunde der Mensch selbst ist, der die natürlichen Segnungen der Schöpfung verdirbt (Apg 14,17). Es gibt keine wirkliche Freude ohne Gott.
Ägypten unterscheidet sich von Kanaan dadurch, dass es seine Segnungen nicht vom Himmel bekommt, sondern von der Erde (5Mo 11,10.11). Die Segnungen Ägyptens werden durch eigene Anstrengungen erworben und deshalb meinen die Menschen, dass sie ihr Verdienst wären. Ohne das Bewusstsein der Abhängigkeit von Gott verdirbt der Mensch alles. Auch wir leben in einer gefallenen Schöpfung. Die Leiter der Christenheit nehmen jedoch dem Zeichen Gottes die Kraft, indem sie sie verharmlosen und auf natürliche Weise erklären (vgl. zu dieser Plage Offenbarung 16,3-7).