Wer mit den Augen zwinkert, verursacht Kränkung; und ein närrischer Schwätzer {eig. ein Lippen-Narr} kommt zu Fall: Das Augenzwinkern ist das Gegenteil von Lauterkeit (vgl. Spr 6,12‒14; Ps 35,19). Es steckt eine böse Absicht dahinter. Damit macht er andere krank. Hier werden Augen und Reden einander gegenübergestellt.
Der Mund hat beim Menschen eine ganz andere Absicht und einen ganz anderen Charakter als beim Tier, wo er ein tierisches Bedürfnis ausdrückt, das für andere harmlos oder verderblich ist. Der Mund des Menschen hat einen edleren Zweck und ist das Mittel, seine innere Natur auszudrücken, und zwar nicht in Beziehung zum Reich der Natur, über das er herrschen soll, sondern in Unterwerfung unter Gott, den er vertritt – oder leider auch falsch vertritt. Hier ist es der Mund eines Gerechten, und es wird gesagt, er sei eine Quelle des Lebens; denn das ist die Absicht Gottes für einen solchen in der Welt der Wüste (W. Kelly)