Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und still gemacht? Wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter, wie das entwöhnte Kind ist meine Seele in mir: Die Erfahrungen des Leides haben eine Entwöhnung bewirkt. Gott führt die Seele weiter. Er will den Seinen feste Speise geben. Die Entwöhnung ist kein unbedeutender Augenblick in der Entwicklung eines Kindes. Bei Isaak machte Abraham ein Fest: „Und das Kind wuchs und wurde entwöhnt; und Abraham machte ein großes Mahl an dem Tag, als Isaak entwöhnt wurde“ (1Mo 21,8). Für das Kind ist das keine geringe Umstellung, für die Eltern ist das ein Schritt in die richtige Richtung.
Beschwichtigen ist zur Ruhe bringen (Mt 11,29). Als der Herr die Jünger verließ, war das auch eine Art Entwöhnung. Es war nötig für sie, dass der Herr sie verließ. Dadurch wurde der Weg frei, die Verheißung des Geistes zu empfangen. Eine weitaus engere Beziehung zum Herrn entstand, indem Er zu seinem Vater zurückkehrte. Auch Israel wird es lernen müssen, nicht mehr mit einem Messias im Fleisch zu tun zu haben, sondern mit einem auferstandenen Christus. Dazu ist geistliche Reife erforderlich.
Anwendung: Ein Kind Gottes, das entwöhnt ist, hängt nicht mehr an irdischen Dingen, sondern wendet sich himmlischen Dingen zu.