Einleitung
Gott nimmt hier die Regierung in seine Hand. Er hatte auf der Erde und besonders in Israel eine Autorität gegeben; durch sein Wort beim Gericht geleitet und mit seiner Autorität ausgerüstet, hatten die Richter in Israel den Namen Gott (Elohim) getragen. Aber keiner wollte verstehen und gerecht richten. Alle Grundfesten der Erde wankten. Alle Obrigkeiten hatten Macht und Autorität von Gott empfangen – die jüdischen auch sein Wort; doch selbst diese wollten nichts wissen noch verstehen. Sie waren Menschen und sollten wie Menschen sterben und wie einer der unbeschnittenen Fürsten der Welt fallen. Gott, der die Autorität gegeben hatte, richtete unter den Göttern. Er muss Gerechtigkeit üben. Um dieses Gericht bittet der Geist der Weissagung in dem Verständigen. „Steh auf, o Gott, richte die Erde! Denn du wirst alle Nationen zum Erbteil haben“ (V. 8) (JND).
Einteilung
Gott überwacht das Handeln in Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit (V. 1.2)
Gott wird den Geringen und Armen erretten (V. 3.4)
Die ungerechten Richter ‒ Götter [elohim] (V. 5‒7)
Gott möge richte und die Nationen in Besitz nehmen (V. 8)
Vers 1
Ein Psalm. Von Asaph. Gott steht in der Versammlung Gottes {hebr. El}, inmitten der Götter {d. h. der Richter (vgl. 2Mo 21,6)} richtet er: Gott ist selbst der gerechte Richter. Er überwacht auch die irdischen Richter, die rechtsprechen. Sie werden hier Götter genannt, weil sie stellvertretend für Gott auf der Erde richten. Gott wird die Richter zur Rechenschaft ziehen, weil sie kein gerechtes Gericht aussprechen.