Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir: Was für ein tiefe Kluft entsteht durch die Sünde im Verhältnis zu Gott. Manchmal setzt Gott seine Kinder beiseite, so dass sie keine Zeugen mehr sein können. David war sich möglicherweise bewusst, dass Gott ihn nicht im Blick auf die ewige Errettung verwerfen würde, aber Er konnte ihn sehr wohl als König verwerfen. Er tat es nicht, weil David sich demütigte. Dennoch hat er in den Regierungswegen Gottes die Ernte für sein Handeln einbringen müssen: Der Sohn starb; später musste David vor seinem Sohn Absalom fliehen.
Und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir: David hatte den Geist Gottes nicht bleibend in der Weise in sich wohnend wie die Gläubigen der Gnadenzeit (Apg 2,1‒4). Der Geist Gottes war auf ihm (2Sam 23,2), von daher war diese Bitte durchaus berechtigt. Für die Gläubigen der Jetztzeit heißt das, dass sie den Geist Gottes nicht betrüben und seine Wirksamkeit nicht einschränken sollen. Sonst wäre die Bitte heute ein Beweis des Unglaubens (Joh 14,16-17; Gal 4,1-7; 1Kor 12,13).
David hat nie wieder die geistliche Frische erlangt, die er vor seinem Fall mit Bathseba hatte.