Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider: Das Hören des Wortes Gottes macht den König sehr betroffen. Und er war immer noch ein junger Mann. Den älteren Hohenpriester Hilkija hat das Wort überhaupt nicht beeindruckt. Hier sieht man, wie das Wort auf einen gottesfürchtigen Mann wirkt.49 Er liest in einem Buch, dass mindesten 800 Jahre alt war. Er hat nicht gesagt: Das passt doch nicht mehr in unsere Zeit. Er stellt fest, dass er all das, was in diesem Buch steht, nicht getan hatte. Offensichtlich hatte Josia nicht getan, was in 5. Mose 17 stand: Der König sollte eine Abschrift vom Gesetz haben, worin er jeden Tag las (5Mo 17,18.19).
Hier finden wir die Anzeichen einer echten Erweckung. Das Wort Gottes bekommt den Stellenwert, der ihm gebührt.
Zerriss er seine Kleider: Gott hat durch Joel früher gesagt, dass das Volk das Herz und nicht die Kleider zerreißen solle (Joel 2,13). Bei Josia war beides vorhanden. Hier stimmte das äußere Zeichen mit dem inneren überein. Die besondere Aufgabe des Gesetzes ist es, von der Sünde zu überführen. Die Reinigung hatte im Herzen bei Josia angefangen, dann reinigte er das Land und den Tempel, nun kehrte die Reinigung wieder zum Herzen zurück.
49 Was für ein fürchterliche Reaktion sehen wir später beim König Jojakim, der zeilenweise das Wort Gottes zerschnitt und im Feuer verbrannte (Jer 36,22‒24).↩︎