Und im achten Jahr seiner Regierung, als er noch ein Knabe war, fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen; und im zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Höhen und den Ascherim und den geschnitzten und den gegossenen Bildern zu reinigen: Im achten Jahr seiner Regierung war Josia sechzehn Jahre alt. Das Suchen Gottes können wir als seine Bekehrung betrachten (2Kön 23,25; vgl. Spr 8,17).
Im zwölften Jahr: Im zwölften Jahr war Josia zwanzig Jahre alt. Das war der Anfang einer großartigen Erweckung in Juda. Josia fing damit an, zuerst einmal den Tempel zu reinigen. Er räumte zuerst mit dem Götzendienst auf. Er hatte ein feines Empfinden für die Heiligkeit Gottes. Erst später wurde das Wort Gottes wiedergefunden. Dieses Ereignis prägte sehr stark alle weiteren Entwicklungen.
Die Erweckung unter Hiskia war vor allem eine Erweckung, bei der der Tempel und die Priester und Leviten gereinigt wurden. Bei der Erweckung unter Josia ging es vor allem um das Wort Gottes.
Höhen: o. Höhenaltäre oder Höhentempel (vgl. 3Mo 26,30: 1Kön 13,32). Hier sind die Höhen Kulthöhen, wo denen man den Götzen opferte.
Ascherim: Säulen und Bäume der Göttin Astarte (Plural = Astarot). Kanaanitische Göttin (des Schicksals und des Glücks) – angeblich Gattin des Baal. Astarte47 ist Mondgöttin (hauptsächlich der Phönizier und Sidonier), ebenfalls Fruchtbarkeitsgöttin.
In Verbindung mit Baal oder Baalen ein Sammelname für Gottheiten der Kanaaniter (Ri 2,13; 10,6; 1Sam 7,3f.; 12,10; 31,10; 1Kön 11,5; 2Kön 23,13). An den Orten Aschtarot und Aschterot-Karnajim sind Heiligtümer der A. zu vermuten. Ein weiterer Tempel der Göttin stand in Bet-Schean (1Sam 31,10), wo man ihn auch gefunden zu haben meint. Als Hauptgöttin der Phönizier wird A., zu deren Verehrung Salomo durch seine Frauen verführt wurde, ,die Göttin der Sidonier‘ (1Kön 11,5.33), bzw. „der gräuliche Götze von Sidon“ (2Kön 23,13) genannt ... Mit der Verehrung der A. als Göttin der Fruchtbarkeit und Sinneslust war überall auch die kultische Prostitution verbunden. Neben des berufsmäßigen Tempeldirnen gaben sich auch andere Frauen im Tempel preis, auch männliche Prostituierte (5Mo 23,18; 1Kön 14,24; Hure, Hurer) standen im Dienst der Göttin. Wenn die Propheten den Götzendienst als Ehebruch, Unzucht und Hurerei bezeichneten, war das also nicht nur Bildrede, sondern bezog sich auch auf konkrete Formen des Fruchtbarkeitskultes (vgl. Hes 23) (Lexikon zur Bibel, S. 150–151.).
Die gegossenen und geschnitzten Bilder: Hier werden alle Götzenbilder zusammengefasst. Die Einzelheiten der Reinigung findet man in 2. Könige 23,4-20.
Anwendung auf die Kirchengeschichte: Der Anfang der Versammlung Gottes auf der Erde war ein gewaltiger Aufbruch. Leider wurde das Wort Gottes etwa 100 oder 150 Jahre später stark beiseitegeschoben. In der Zeit danach ‒ man nennt diese Zeit die Zeit der Kirchenväter ‒ waren diese stark von heidnischen Philosophien beeinflusst wie beispielsweise dem Gnostizismus. Die Kirchenväter verdienen eigentlich nicht diese Bezeichnung. Dann geschah eine gewaltige Reformation um 1500 n. Chr. ‒ diese kann man mit der Erweckung unter Hiskia vergleichen ‒, wobei viele Wahrheiten unentdeckt blieben. Das geschah erst etwa 300 Jahre später, als Gott eine gewaltige Erweckung bewirkte, und das war eine Erweckung, in der das Wort Gottes wieder völlig geöffnet wurde. So kann man die Erweckung unter Josia mit dieser Erweckung vergleichen.
47 In Griechenland: Aphrodite oder Venus. – Später legten sie die Waffen Sauls in das Haus der Astarot (1Sam 31,10).↩︎
Die sieben Punkte der Erweckung unter Josia 1. Reinigung des Tempels vom Götzendienst (V. 3‒5) 2. Erweckung unter den verbliebenen Bewohnern des Nordreiches (V. 6.7) 3. Die Wiederherstellung des Tempels (V. 8‒13) 4. Wiederfinden des Wortes Gottes (V. 14‒21) 5. Das Fragen nach dem Wort Gottes (V. 22‒28) 6. Die Auswirkung der Botschaft auf Josia (V. 29‒33) 7. Das Feiern des Passahs (Kap. 35)
|