Denn ein großer Teil des Volkes, viele von Ephraim und Manasse, Issaschar und Sebulon, hatten sich nicht gereinigt, sondern aßen das Passah nicht so, wie es vorgeschrieben ist. Doch Jehiskia bat für sie und sprach: Der Herr, der Gütige, möge jedem vergeben: Inzwischen waren auch Israeliten von Ephraim, Manasse, Issaschar und Sebulon gekommen. Viele vom Volk hatten sich ebenfalls nicht geheiligt. Die jahrelangen Verunreinigungen hinterließen ihre Spuren. Hier sieht man, dass man sich nicht auf Knopfdruck heiligen kann. Wahre Heiligung beginnt im Herzen und ist häufig nicht ein Werk weniger Tage. Während der Wüstenreise war mangelnde Heiligung ein Grund zur Todesstrafe. Doch hier sehen wir, wie gnädig Gott ist, dass er auf das Gebet Jehiskias hin dem Volk vergeben hat. Hiskia nennt ihn den Gütigen. Im Anfang der Versammlung Gottes sehen wir, dass der Grad der Heiligkeit ebenfalls sehr hoch war. Ananias und Sapphira starben, als sie den Heiligen Geist belogen (Apg 5).
Und nun die zwei Warnungen: Die eine Warnung ist, und das müssen wir für uns selbst gut verstehen, dass wir in vieler Hinsicht nicht mehr die Normen genauso streng handhaben können wie in den Tagen von Ananias und Sapphira (vgl. Pred 7,16). Und dann müssen auch wir sagen ‒ wenn wir das mit dem vergleichen wie es 19. Jahrhundert geschah, am Anfang dieser großen Erweckung. Das trifft auch auf die Zeit der großen Reformation zu. Wenn Gott in dieser Weise mächtig wirkt, sehen wir, dass Er einen heiliger Schleier über die Versammlung ausbreitet.
Aber es gibt auch eine andere Seite. Diese Worte sind für uns deshalb keine Entschuldigung, um Böses leicht zu nehmen. Da haben wir das alte, vertraute Gleichgewicht, das wir in der ganzen Schrift zwischen Gottes Gnade und Gottes Heiligkeit finden. Solche Verse wie diese geben uns eine prächtige Illustration von der Gnade Gottes. Die Gnade Gottes ist sehr viel größer ist als unsere Strenge, als unsere Scheingnade. Wir dürfen nie für uns selbst aus solchen Dingen eine Entschuldigung ableiten, nicht einen Weg in Heiligkeit zu gehen. Wenn wir Gottes Grundsätze kennen, dann haben wir uns in Übereinstimmung mit seinen Grundsätzen zu reinigen und uns für den Herrn zu heiligen (WJO).