Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren anderen Bruder und Benjamin freilasse. Und ich, wenn ich der Kinder beraubt bin, so bin ich der Kinder beraubt: Jakob bringt jetzt den Allmächtigen in Erinnerung (vgl. 1Mo in 17,1; 28,3; 35,11; 43,14; 48,3; 49,25; vgl. 2Mo 6,3). Jakob drückt hier den Wunsch aus, dass Gott Barmherzigkeit gewähre. Es ist fast wie ein Gebet. Der Wunsch Jakobs war, dass sowohl Simeon als auch Benjamin wieder nach Hause kommen würden. Der Allmächtige wird noch viel größere Wunder tun: Er wird Jakob sogar Joseph zurückgeben.
Barmherzigkeit: An diesem Tiefpunkt im Leben Jakobs erinnert er sich an diesen Gott und wünscht seinen Söhnen Barmherzigkeit.
Und ich, wenn ich der Kinder beraubt bin, so bin ich der Kinder beraubt: Das klingt resignierend: Wenn es keinen anderen Weg gibt, dann soll es so gehen. Jakob weiß noch nicht, dass der Segen nur auf diese Weise erlangt werden kann! Wir finden hier, wie Gott durch große Leiden die Familie zum Segen führen wird.
So führte auch der Weg des Herrn Jesus zur Herrlichkeit durch tiefe
Leiden! Jakob bekam alle drei Söhne zurück. Gott musste Jakob Benjamin
abnehmen, um ihm Joseph, Simeon und Benjamin zurückgeben zu können. Dann
erst kann Joseph sich zu erkennen geben. In all diesen Drangsalen war
Joseph bedrängt (Jes 63,9; Dan 3,25). Er weinte zweimal wegen seines
Vaters (46,29; 50,1) und sechsmal wegen seiner Brüder (