Einleitung
Bevor Joseph als Herrscher öffentlich auftritt, entfaltet er dieselbe Weisheit im Gefängnis. Statt Missmut, ist er in Gemeinschaft mit Gott.
Zwei Fragen stellen sich Joseph: (a) Halte ich an meinen Träumen fest? (b) Bin ich auch in der Erniedrigung bereit, anderen zu dienen? Erniedrigung ist die Voraussetzung für die Erhöhung. Der Herr Jesus lernte an dem, was Er litt, den Gehorsam (Heb 5,8). Offenbart die Versammlung in der Zeit ihrer „Erniedrigung“ ebenfalls die Weisheit des zukünftigen Reiches (1Kor 6,2)?
Wäre Joseph in diesem Kapitel aus dem Gefängnis entlassen worden, wäre er möglicherweise nach Hause gegangen und nicht der Herrscher in Ägypten geworden. Zu Joseph passt gut Jakobus 3,13.
Während der Zeit im Gefängnis lehrte Gott Joseph das Deuten von Träumen. Die Träume von damals hatte er sicher gut verstanden. Gott führt Joseph zunehmend in seine Gedanken ein. Lernen auch wir Gottes Pläne in seinem Wort kennen? Wir haben heute einen weitaus höheren Standard als Träume: das Wort Gottes.
Eine Überschrift zu diesem Kapitel könnte dienen: „Und Gott wird handeln“ (Ps 37,5).
Joseph hat durch Glauben und Vertrauen die Verheißung geerbt (Heb 6,12)
Joseph ist in diesem Kapitel 28 Jahre alt.
Einteilung
Der Mundschenk und der Bäcker werden ins Gefängnis geworfen (V. 1‒4)
Der Mundschenk und der Bäcker haben jeder einen Traum (V. 5‒8)
Der Traum des Mundschenks (V. 9‒15)
Der Traum des Bäckers (V. 16‒23)
Vers 1
Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten: Beide Diener des Königs hatten sich versündigt. In ihrer Mitte war jemand, der unschuldig war. Das ist eine bemerkenswerte Parallelität zu den beiden Verbrechern am Kreuz: Einer wird gerettet, der andere kommt um.